Geschichte des Österreichischen Pastoralinstituts
1. Vorgeschichte (1921 – 1931)
Ein Wiener Priesterkreis bemüht sich (ab 1921) um eine Intensivierung der Seelsorge und gründet (1923) die "Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäße Seelsorge". Als publizierendes Organ wird (1925) die Zeitschrift "Der Seelsorger" ins Leben gerufen. Am 10. April 1931 wird die Errichtung des Wiener Seelsorge-Instituts von Kardinal Piffl genehmigt – und 1932 von Kardinal Innitzer bestätigt. Die Leitung übernimmt Prälat Rudolf. Nach mehreren Priestertagungen wird 1931 die erste Wiener (Weihnachts-) Seelsorgertagung veranstaltet, zu der österreichweit eingeladen wird.
2. Vom Wiener Seelsorge-Institut zum
Österreichischen Seelsorge-Institut (1931 – 1947)
Mit Unterbrechung in der NS-Zeit finden diese Tagungen nun alljährlich statt. Wie groß der Bedarf an Weiterbildung war, zeigen u.a. die Auflagenzahlen der Tagungsberichte, die teilweise mehrere Auflagen bis zu 50 000 Stück erreichen sowie die Verbreitung der Zeitschrift. Diese weit über die Erzdiözese Wien hinausgehende Wirksamkeit findet ihre Anerkennung durch die Österreichische Bischofskonferenz, die am 17. Oktober 1947 daraus das Österreichische Seelsorge-Institut gründet – während das Wiener Seelsorge-Institut weiter bestehen bleibt. Die Leitung beider Einrichtungen hat Prälat Rudolf.
3. Vor und nach dem Zweiten Vatikanum (1948 – 1968)
Die Atmosphäre des konziliaren Aufbruchs spiegelt sich im Wirken des Österreichischen Seelsorgeinstituts. Die Palette der behandelten Themen ist breit. Nach dem Tod von Prälat Rudolf (1964) wird die Leitungsstruktur verändert: in einem kollegialen Leitungsgremium (Vorstand) übernimmt ein Laie als Generalsekretär die Geschäftsführung. (Dr. Helmut Erharter hat diese bis 1993 inne.) Unmittelbar nach dem 2. Vatikanum errichtet die Österreichische Bischofskonferenz 1966 im Österreichischen Seelsorgeinstitut die Postkonziliare Studienkommission. Diese beendet 1968 ihre Tätigkeit, findet aber gleichsam in der neu gegründeten Pastoralkommission Österreichs eine Art Fortsetzung. Deren Geschäftsführung obliegt dem gleichzeitig umbenannten Österreichischen Pastoralinstitut.
4. Das Österreichische Pastoralinstitut (seit 1968)
In der Folge werden Veranstaltungen wie Symposien, Tagungen, Theologische Tage usw. durchgeführt. Die Wiener Seelsorgertagung wird seit 1970 Österreichische Pastoraltagung genannt. Ebenfalls 1970 verändert sich die Herausgeberschaft der Zeitschrift, die nun "Diakonia" heißt. Zahlreiche Arbeitskreise erarbeiten Texte und Orientierungen für eine Pastoral, die sich immer mehr spezialisiert und pluralisiert inmitten sich ständig verändernder Herausforderungen in Kirche und Welt. Kontakte entwickeln sich: das Österreichische Pastoralinstitut steht in Beziehung zu zahlreichen österreichweiten und gesamtdeutschsprachigen Gremien. Weiters intensivieren sich Kontakte vor allem zu pastoral engagierten Personen in den ost-mitteleuropäischen Ländern. Nach der politischen "Wende" 1989 treten die ostmitteleuropäischen Kontakte in den Hintergrund; dafür werden unter dem neuen Generalsekretär Dr. Walter Krieger (seit Ende 1993) Beziehungen und Mitgliedschaften zu gesamteuropäischen Gremien aufgebaut. Seit 1998 finden Österreichische Pastoraltagungen in Salzburg statt. Im Jahr 2004 übernimmt das Österreichische Pastoralinstitut die Geschäftsführung für die Arbeitsgemeinschaft der Österreichischen Pastoral- und Seelsorgeämter.