Zahlreiche exegetische Beobachtungen legen nahe, dass nicht alle Wunder Jesu so stattgefunden haben wie sie in den Evangelien geschildert werden. Letztlich kommt es für die Beurteilung der historischen Frage darauf an, welche Erfahrung und Vorstellung einzelne Gläubige vom Handeln Gottes in der Welt haben.
Wer von der Annahme ausgeht, dass bei Gott „kein Ding unmöglich“ ist, wird auch mit Erzählungen, die in unserem Leben keine Analogie haben (Seewandel, Totenerweckung, wunderbare Speisungen), kein Problem haben.
Wer aber annimmt, dass Gott nicht nur uns Menschen, sondern der ganzen Schöpfung einen Spielraum für Eigenständigkeit gegeben hat (vgl. etwa Röm 8,18-22) und somit nicht spektakulär in die Abläufe eingreift, wird nur das als historisch annehmen, was im eigenen Leben eine Analogie hat und die übrigen Erzählelemente der Bibel als Bilder verstehen, die auf dem jüdischen Hintergrund tiefe theologische Aussagen machen, die wesentlicher als die Annahme äußerer Geschehnisse sind (etwa: beim Seewandel Jesu geht es nicht primär darum, wie Jesus über das Wasser gehen kann, sondern dass in Bildern aus dem AT verdeutlicht wird, dass in ihm Gott selbst begegnet).
Letztlich waren wir uns einig, dass es Toleranz und Offenheit für unterschiedliche Sichtweisen geben sollte. Auch nach biblischem Zeugnis sollte sich unser Glaube nicht nur auf Wunder stützen.
(Roland Schwarz)
Impulstexte zu pastoralen Themen: Ist die Macht heute in den Händen der Medien?
Wie wahr sind Medienberichte?
Welchen Einfluss haben Medien?
Medien bringen Welt ins Wohnzimmer, ins Schlafzimmer, ins Kinderzimmer und überall hin. Es ist eine bunte, manchmal auch laute Welt. Aber es ist nicht die Welt. Medien bieten nur Ausschnitte an, d.h. ein mehr oder weniger sorgsam gestaltetes Stückwerk. Das „Leitmedium“ unserer Gesellschaft ist das Fernsehen.
Unterhaltung ist verfügbar, Information jederzeit abrufbar. Zuwendung – so scheint es – kann man per Fernbedienung erhalten.
Es geht um eine Sehnsucht nach Glück, um eine Sehnsucht, die in Beziehungen zu Menschen in der direkten Umgebung oft nicht gestillt wird – zumindest meint man das.
Hier wird deutlich, warum sich Christen mit dieser manchmal undurchschaubaren Medienwelt auseinandersetzen müssen. Wenn es um „den Konsumenten / die Konsumentin“ geht, geht es um Menschen mit ihren Bedürfnissen, Hoffnungen und Ängsten. Ihre Wahrnehmung und ihr Empfinden für die tatsächliche Bedeutung von Informationen ist lebens-wichtig. Denn nicht, weil etwas oder über etwas berichtet wird, ist es bedeutsam. Das Urteilsvermögen für eine möglichst realistische Bewertung der medialen Botschaften muss geschärft werden. Hier stehen Christen vor der Aufgabe, sich kundig zu machen in den Spielregeln der Mediengesellschaft, um auch mit einer gewissen Gelassenheit zu sehen, zu urteilen und einen verantwortungsvollen Beitrag zu leisten.
Ein Weg dazu kann die Wiederentdeckung der Bedeutung des Wortes im Umgang mit den Medien sein. Dazu gibt es mehrere Schlüssel. Einer ist, das Medium zu „entzaubern“, d.h. nicht alles für bare Münze zu nehmen, was über den Bildschirm oder in gedruckter Form ins Haus kommt. Ein anderer ist, das Gespräch über Artikel, Filme, auch über Werbespots – gerade mit Kindern – zu pflegen.
Unser Umgang mit dem Fernsehen und anderen Medien ist eine Selbstverständlichkeit. Diesen Technologien mit all ihren Chancen und Gefahren sind wir nicht einfach ausgeliefert. Wir brauchen uns ihnen gegenüber nicht hilflos fühlen und verhalten. Es gibt viele Möglichkeiten zu einer aktiven Mitgestaltung der Medienwelt, die entdeckt und genützt werden können.
Welchen Anspruch stelle ich an Medien?
Was gefällt mir?
Wie kann ich mich als Christ wehren, wenn im Namen von Freiheit und Kunst meine religiösen Gefühle verletzt und Glaubensinhalte lieblos verzerrt werden?
Welche Botschaften vom Sinn des Lebens werden in den Medien wiedergegeben?
Wie kann Menschen – besonders Kindern – beim Umgang mit Medien geholfen werden?
Welche Beiträge für Medien kann ich bzw. kann unsere Gemeinde leisten (Leserbriefe, Artikel in lokaler Zeitung)?
Welche Möglichkeiten des Dialogs mit Medien könnten wir in unserer Pfarre aufgreifen?
Welche Inhalte sind uns in welcher Form für die pfarrliche Öffentlichkeitsarbeit wichtig?
Wie können wir mit einem ansprechenden Pfarrblatt für die Menschen und ihre Fragen hilfreich sein?
Was ist Wahrheit?
(Joh 18, 38)
Impulstexte zu pastoralen Themen: Verändert Bildung die Menschen?
Welche Fähigkeiten und Kenntnisse brauchen Menschen in der heutigen Welt?
Was ist der Mensch?
Die Gesellschaft erwartet vielfältige Anpassungen des Menschen, zugleich verändern Menschen diese Gesellschaft. Darin liegt die Spannung, die Lebendigkeit und der Fortschritt menschlicher Gemeinschaften. Je mehr verantwortungsvolle Mitgestalter es dabei gibt, desto lebenswerter und menschenfreundlicher kann eine Gesellschaft werden.
Eine umfassende Bildung ist dabei eine große Hilfe. Hier geht es um den Menschen selbst, um seine fachliche (berufliche) Qualifikation genauso, wie um seine persönlichen und spirituellen Fähigkeiten. Mit ihnen gestaltet er nicht nur seinen Arbeitsplatz, sondern auch sein familiäres, freundschaftliches Leben und die gesellschaftliche Wirklichkeit.
Bildung ist nie abgeschlossen. Angesichts der Veränderungen in der Arbeitswelt, in der Gesellschaft insgesamt und in persönlichen Bereichen muss der Mensch bereit sein, lebenslang zu lernen. Und es ist immer der Mensch als ganzer gefragt und herausgefordert, seinen Platz in dieser Welt auszufüllen. Bildung spricht nie bloß einseitig den Verstand an. Sie macht auch betroffen und motiviert zum Handeln.
Im Bereich der Bildung haben kirchliche Einrichtungen schon immer eine Rolle gespielt. Heute geht es einmal um das Kennenlernen und Vertiefen von Lebenswissen aus dem Glauben, das einen wesentlichen Beitrag für diese Welt darstellt und in dem gleichzeitig der Glaube seine Identität in den Veränderungen der Zeit bewahrt. Das ist die für das Leben der Kirche unverzichtbare katechetische Aufgabe.
Zugleich bieten sich hier viele gute Ansatzpunkte, einen Dienst an der Welt, einen Beitrag zur gesellschaftlichen Weiterentwicklung zu leisten, z.B. im Aufwerfen aktueller Einzelfragen, bei denen Gläubige aus christlicher Motivation mit anderen Kontakt aufnehmen und sich kompetent in ein Projekt einbringen oder im Einbringen wesentlicher Werte für eine menschengerechte Gestaltung des gesellschaftlichen Zusammenlebens.
Orte der Bildung könnten – auch in einer Pfarre – öffentliche Begegnungs- und Gesprächsräume sein, bei denen für Menschen wichtige Fragen zur Sprache kommen. Hier erfahren sie ein Stück Befähigung, an dieser Gesellschaft in gutem Sinn gemäß ihren Möglichkeiten verantwortlich Anteil zu nehmen.
Was tue ich für meine persönliche Weiterbildung?
Was brauche ich?
Was interessiert mich?
Welchen Dienst müsste Bildungsarbeit in unserer Region für Menschen leisten?
Wo gibt es in unserer Umgebung begabte und fähige Personen, die im Bereich der Bildungsarbeit etwas einbringen können?
Welches offene Bildungsangebot in Bezug auf Glaubensfragen sollte es in unserer Region geben?
Welche speziellen Herausforderungen ergeben sich aus der gesellschaftlichen Situation unseres Pfarrgebietes (Themen, Zusammenarbeit, Projekte, Schaffung eines Gesprächsforums)?
Welche Kontakte pflegen wir zu Lehrern, Schulen, Studierenden, Wissenschaftlern, Künstlern in unserer Gemeinde?
Welche religiöse Vertiefung, welchen Zugang zum Glauben können Menschen in unserer Gemeinde finden?
Frage und forsche, suche und finde! Hast du sie (die Weisheit) erfasst, lass sie nicht wieder los!
(Sir 6, 27)
Impulstexte zu pastoralen Themen: Wird der Sonntag abgeschafft?
Welche Bedeutung hat der Sonntag?
Wird der Sonntag abgeschafft?
Der Sonntag ist in Gefahr. Mit der lauten Stimmer der Wirtschaft verdrängen Menschen den Sinn dieses Tages und opfern ihn dem Konsum, sei es der intensiven Nutzung von Angeboten der Freizeitindustrie oder dem Offenhalten der Geschäfte um des höheren Profits oder einer „Freiheit zu kaufen“ willen. In manchen Ländern gibt es das schon lange. Und neben manchen Vorteilen zeigen sich viele Nachteile.
Würde jedoch der Sonntag aufgegeben werden, entspräche dies letztlich einer modernen Form von „Sklaverei“. Dann würde die Gesellschaft von rein wirtschaftlichen Interessen geleitet werden, um den Menschen geht es nicht. Dem müsste aus christlicher Sicht Widerstand bzw. Verweigerung entgegengestellt werden.
Ein gemeinsamer freier Tag in der Woche gehört zu den Fundamenten einer Gesellschaft. Sie braucht gemeinsame Zeiten für die Feier und für die Erhaltung des sozialen Gefüges. Der Sonntag ist ein Tag der gemeinsamen Erholung, der Familie, der Begegnungen mit Freunden, des Einsatzes für Bedürftige, der Pflege von persönlichen Interessen. Er schafft Raum für ein ausgleichendes Tun und eine schöpferische Pause.
Ohne gemeinsame Zeit zerfällt der Gemeinschaftsbezug, gehen Beziehungen in die Brüche. Wenn es für einzelne reizvoll scheinen mag, an einem beliebigen Tag (ohne Menschenandrang) Freizeit zu verbringen, bewirkt dies auf längere Sicht doch eine Entfremdung aus einem gesellschaftlichen Rhythmus, der für das Leben wesentlich ist.
Freilich gibt es Menschen, die für die Aufrechterhaltung einer gesellschaftlichen Grundversorgung am Sonntag arbeiten. Diese notwendigen Ausnahmen dürfen nicht als „Regel“ angesehen werden. Es ist für diese Menschen mühsam, ihr berufliches mit ihrem familiären und gesellschaftlichen Leben in Einklang zu bringen.
Für die zukünftige gesellschaftliche Entwicklung entscheidend ist der Sinn, der dem Sonntag gegeben wird. Für Christen ist der Sonntag der Tag des Herrn, der besonders an die Vollendung der Schöpfung erinnert und die Auferstehung Christi vergegenwärtigt. Hier geschieht Lebens- und Glaubensermutigung. Er schenkt gemeinsame Zeit für die Feier der Eucharistie und für nicht-alltägliche Begegnungen, wo Jesus selbst gegenwärtig sein mag. Das ist nicht bloß eine „religiöse Sicht“, sondern hat gesellschaftliche Bedeutung. Der Sonntag ist nicht als pfarrlicher „Stresstag“ gedacht, sondern als sichtbares Zeichen für Gott in dieser Welt.
Wie gestalte ich den Sonntag?
Was mache ich am Sonntag für und mit meinen Mitmenschen?
Wodurch könnte ich den Sinn des Sonntags verfehlen?
Welche Form von Sonntagskultur gibt es in unserer Gesellschaft?
Welche „Freizeitgestaltung“ könnte für Menschen schädlich sein?
Wie kann die Bedeutung des Sonntags als gemeinsamer freier Tag für die Gesellschaft bewusster gemacht werden?
Wem dient die Gestaltung des Sonntags in unserer Pfarre?
Welche anderen Dinge werden in unserer Gemeinde unter Umständen wichtiger als die Eucharistiefeier erlebt?
Wie können wir das Verständnis des Sonntags als „Tag des Herrn“ vertiefen?
Der siebte Tag ist ein Ruhetag, dem Herrn, deinem Gott geweiht, an ihm darfst du keine Arbeit tun. Du, dein Sohn und deine Tochter, dein Sklave und deine Sklavin, dein Vieh und der Fremde, der in deinen Stadtbereichen Wohnrecht hat.
(Ex 20, 10)
Impulstexte zu pastoralen Themen: Sind Werte heute wert-los?
Wer sagt, was heute zählt?
Wofür stehen wir ein?
In unserer pluralistischen Gesellschaft stehen unterschiedliche Wertsysteme miteinander in Konkurrenz. Einerseits werden gerade zwischenmenschliche Werte geachtet und angestrebt, ande3rerseits erscheint jedes erdenkbare Tun und Reden heue „guten Gewissens“ möglich. Wenn aber alles gleich gültig wird, ist es bald gelichgültig, worum es geht. „Alles ist möglich...!“ Dann spielt die Frage, was insgesamt für Menschen, für eine Gesellschaft gut ist, keine Rolle mehr bzw. wird dies der Selbstregelung – und damit dem Recht des Stärkeren – überlassen.
Tatsächlich gibt es in unserer Gesellschaft immer weniger Übereinstimmung bezüglich gemeinsamer Grundwerte, was richtig oder falsch, was Recht oder Unrecht ist, z.B. in Bezug auf Solidarität, Achtung der Menschenwürde (und der Menschenrechte), Fragen des Lebens (Abtreibung, Euthanasie, Gentechnologie) und ökologische Werte. Es wird zunehmend mühsam, aber auch unumgänglich, sich engagiert auf gemeinsame Grundwerte als Fundament der Gesellschaft zu besinnen.
Christliches Engagement für Werte wird zu einer Herausforderung in allen Bereichen der Gesellschaft – besonders angesichts einer stärker werdenden, einseitigen Dominanz von wirtschaftlichen Werten. Appelle und Forderungen sind allerdings zu wenig. Es braucht Argumente – und „Vorbilder“.
Eine Gesellschaft lebt von den Menschen und den von ihnen praktizierten gesellschafts-aufbauenden Werten. Werte sind nichts Privates. Sie werden von Menschen gelebt und erlangen so öffentliche Bedeutung. Jede Gemeinschaft muss daher interessiert sein, manches zu verstärken und anderes zu verhindern.
Die Familie ist der erste Ort der Wertvermittlung, obwohl sie die große Wertekonkurrenz am stärksten zu spüren bekommt. Danach gestalten die Schule Wertvorstellungen. Durch den Umgangsstil, die vermittelten Inhalte, die Lehrer und mit den Chance des Religionsunterrichts.
Öffentlichkeit und Medien haben verstärkende oder relativierende Wirkungen. Sie schaffen vor allem ein günstiges oder ungünstiges Klima für Wertströmungen. Medienverantwortliche wie auch Politiker sind in ihrer Verantwortung für Werte auf Rückmeldungen angewiesen.
Zum alltäglichen Ernstfall christlicher Werte kommt es in der Nachbarschaft, in er Verwandtschaft, unter Freunden, bei geselligen Zusammenkünften, am Arbeitsplatz. Es ist nicht leicht, als Christ in Wertkonflikten Position zu beziehen. Lieber mag man einer lästigen Auseinandersetzung durch Schweigen oder Ignorieren aus dem Weg gehen. Ob dies in einer Situation sinnvoll ist, oder ob dadurch unchristlichen Werthaltungen Wege eröffnet werden, sollte aber bedacht werden. Christen brauchen für ihre Überzeugungen Rückhalt von ihrer Glaubensgemeinschaft sowie immer wieder eine Besinnung auf das, was dem Evangelium entspricht.
Welche Werte sind mir wichtig?
In welchen Erfahrungen sind die Werte begründet, für die ich einstehe?
Wofür bin ich bereit, kritisiert, angegriffen und lächerlich gemacht zu werden?
Welche allgemein anerkannten Grundwerte gibt es heute noch in unserer Gesellschaft?
Welcher Einsatz für Grundwerte verbindet verschiedene Gruppen in der Gesellschaft?
Welche Werte können Christen von anderen lernen?
Was zählt in unserer Pfarre?
Wie teilt unsere Gemeinde ihre verfügbare Räume und Termine ein?
Welche Werte werden durch die Atmosphäre unserer Zusammenkünfte vermittelt?
Ich gehe in eurer Mitte; ich bin euer Gott, und ihr seid mein Volk.
(Lev 26, 12)
Impulstexte zu pastoralen Themen:Wächst die Welt durch internationale Verflechtungen zusammen?
Welche Reaktionen lösen Fremde allein durch ihre Anwesenheit aus?
Wie kann Fremdheit überwunden werden?
Die Welt wächst immer mehr zusammen. Was als Globalisierung heute ein neues Gesicht erhält, hat sich durch die Gegenwart von Dingen aus der ganzen Welt in unseren Wohnungen lange angekündigt. Die Mitgliedschaft Österreichs zur Europäischen Union wird Auswirkungen bis in ganz persönliche Lebensbereiche hinein haben (zusätzlich zu wirtschaftlichen Aspekten). Bei sportlichen, kulturellen Ereignissen sowie bei reisen ist Internationalität selbstverständlich.
Das alles ist berechenbar und begegnet in einem genau vorgegebenen Rahmen. Anders ist es, wenn Internationalität verbunden ist mit Bedürftigkeit oder mit einem durch Armut hervorgerufenen schlechten Gewissen. Konfliktreich wird es bei einer Konfrontation mit der Fremdheit anderer Lebensgewohnheiten, von Werten und Überzeugungen, die dem eigenen Weltbild widersprechen. Bei der Betrachtung dieser unterschiedlichen Formen von Internationalität scheiden sich die Geister. Was manchmal nachvollziehbar ist (z.B. Angst vor Überfremdung), mag dem christlichen Glauben widersprechen, der in jedem Menschen eine Schwester, einen Bruder anerkennt, ungeachtet seiner Hautfarbe, Rasse, Herkunft.
Wenn das Zusammenleben gelingen soll, geht es um Offenheit, um Rücksicht und Einfühlungsvermögen auf Gegenseitigkeit, um Toleranz, um Integration (nicht um bloße Anpassung). Es geht um den Versuch, den anderen in seiner Situation zu verstehen, und um die Fähigkeit, Konflikte nicht aufzuschaukeln, sondern auf gute Art auszutragen bzw. unlösbare Differenzen auszuhalten. Begegnungen und Beziehungen können Vorurteile und Angst überwinden. Es geht nicht um vollkommene Harmonie, sondern um ein menschenwürdiges und achtungsvolles Klima für jeden, der in unserem Land wohnt und willkommen ist.
Der Internationalität auf unserem Planeten begegnen wir oft indirekt. Gerade die Kirchen leisten große Beiträge, damit Menschen in der sogenannten „Dritten Welt“ auf vielfältige Weise geholfen wird. Denn Wohlstand und Frieden sind für alle Menschen da. Das ist kein Lieblingsthema für Spezialisten, sondern Aufgabe jedes Mitglieds einer Kirche, die sich katholisch, d.h. allgemein, allumfassend bezeichnet. Materielle Spenden, die Faszination über die Buntheit unserer Erde oder das Teilen des Evangeliums sind dann Ausdruck der Liebe zu Schwestern und Brüdern derselben Familie, deren gemeinsamer Vater Gott ist.
Welche „internationalen Erfahrungen“ habe ich gemacht?
Wie engagiere ich mich am Arbeitsplatz (in der Nachbarschaft) für ein offenes Klima für jeden, insbesondere wenn sich jemand aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse oder Unkenntnis österreichischer Gewohnheiten schwer tut?
Wie begegne ich Fremden, welche Achtung habe ich vor Minderheiten?
Welche Internationalität von Menschen nehmen wir in unserer Region wahr?
Wie leben „Ausländer“ in unserer Umgebung?
Welche Zusammenarbeit mit kirchlichen, privaten und öffentlichen Stellen können wir zugunsten von Integrationsbemühungen eingehen?
Wieweit wird der „Sonntag der Weltkirche“ als weltweites (internationales) Fest der Solidarität und des Teilens in unserer Pfarre spürbar?
Welche pfarrlichen Begegnungen können wir planen, in denen die Internationalität unserer Gemeinde bzw. die internationalen Beziehungen von Gemeindemitgliedern Ausdruck finden?
Welche Projekte in der Dritten Welt wollen wir in unserer Gemeinde in der nächsten Zeit unterstützen?
So haben wir doch nur einen Gott, den Vater. Von ihm stammt alles und wir leben auf ihn hin.
(1 Kor 8, 6)
Impulstexte zu pastoralen Themen: Sind Kinder und Jugendliche heute anders?
Was interessiert Kinder und Jugendliche?
Welche Botschaft hat Gott für junge Menschen?
Kinder und Jugendliche sind erfüllt von ihren Lebenswelten, in den sie sich gemäß ihren vitalen Lebensinteressen bewegen. Sie haben im Allgemeinen – wie die Erwachsenen – wenig nicht verplante Zeit, die sie optimal nützen wollen, um nichts zu versäumen. Außerdem sind junge Menschen heute mit einer Welt im Umbruch konfrontiert, die es so früher nicht gegeben hat. Das Leben vollzieht sich in einer pluralistischen Mediengesellschaft; es gibt größere Freiheitsmöglichkeiten; das Problem der Jugendarbeitslosigkeit wird in unserem Land immer mehr zu einer erschreckenden Realität usw.
Kinder und Jugendliche beschäftigen sich – auf je eigene Art – mit Fragen um das Warum und Wie des Lebens. Sie sind grundsätzlich religiös und religiös ansprechbar. Aber sie finden seltener den Weg in eine kirchliche Glaubensgemeinschaft, um darüber zu reden und Erfahrungen zu sammeln. Kirche ist für viele fremd.
Die kirchliche Kinder- und Jugendarbeit steht in einem Perspektivenwechsel, der nicht eindeutig ist. Die Voraussetzungen sind so unterschiedlich, dass es keinen allgemein gültigen Weg mit klaren Zielen geben kann. Es braucht daher wohl überall gleichzeitig verschiedene Bemühungen, um mit viel Phantasie und Kreativität die Botschaft des Evangeliums auf unterschiedliche Art für junge Menschen verständlich werden zu lassen – in einer entsprechender Sprache, in einer Fest- und Feierkultur, durch verschiedene Ausdrucksformen, durch „Atmosphäre“, durch Möglichkeiten der Mitarbeit und Mitentscheidung, durch Einladungen zu einem sinnvollen (caritativen) Engagement usw.
Kinder- und Jugendarbeit ist zuallererst ein Dienst. Er setzt bei den Lebenssituationen und Interessen der Heranwachsenden an. Es geht nicht um die Gewinnung von kirchlichem Nachwuchs, sondern um eine Begleitung (aus christlicher Motivation), die bei einer verantwortlichen Gestaltung von Freiheit – und einer Entdeckung der persönlichen Berufung in Kirche und Welt hilft.
Dabei kommt den Mitarbeitern in der Kinder- und Jugendarbeit eine besondere Rolle zu. Sie (besonders Jugendliche selbst) sind Botschaft Christi durch ihre ganze Art, wie sie ihr Zusammensein mit den jungen Menschen und ihr eigenes Leben gestalten. Darin ereignet sich – vielleicht ohne sichtbare „Erfolge“ – ein Hinweis auf Gott, der für sein Volk da ist, selbst wenn dies nur relativ wenigen wirklich bewusst ist.
Wie würde ich mich heute als 17/18-Jänhrige/r fühlen?
Was gefällt mir an Jugendlichen, wo tue ich mir schwer?
Welches Zeugnis des christlichen Glaubens können Jugendliche an mir bemerken?
Welche Treffpunkte für Kinder bzw. Jugendliche gibt es in unserer Umgebung?
Welche Zusammenarbeit zwischen Gemeinde, Schule, Familie und sonstigen Einrichtungen zum Wohl von Kindern und Jugendlichen sind möglich?
Welche Räume, welche Atmosphäre finden Kinder und Jugendliche in unserer Pfarre?
Wer ist geeignet und bereit, sich mit Jugendlichen in unserer Gemeinde auseinanderzusetzen?
Welche Unterstützung (Rahmenbedingungen) brauchen Mitarbeiter/innen in der Kinder- und Jugendarbeit in unserer Pfarre?
Vertrau auf Gott, er wird dir helfen. Hoffe auf ihn, er wird deine Wege ebnen.