Jesus-Beziehungen: Bitten Denn wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet. (Lk 11,10) Jesus, Menschen bitten um Heilung, um Segen, um Vergebung, um Hilfe für sich und für andere. Sie sind an ihre Grenzen gekommen. Sie können selbst nichts mehr tun: nur bitten, vertrauen, hoffen. Jesus, Bitten fällt leicht. Immer gibt es Wünsche, Erstrebenswertes, das man nicht aus eigener Kraft erreichen kann. Aber worum geht es wirklich? Was ist der Sinn hinter Bitten und Wünschen? Was bedeutet es für das Leben, wenn dies oder jenes erfüllt wird? Bin ich dann mehr Mensch? Jesus, Ich bitte dich: Lass zum Guten führen, was ich erbitte für mich oder andere, ob dies nun erfüllt wird oder unerfüllt bleibt. Und beschütze mich vor dem, was ich will – wenn mich dies von dir entfernen würde.
Jesus-Beziehungen: Gast Auch Jesus und seine Jünger waren zur Hochzeit eingeladen. (Joh 2,2) Jesus, ein großes Fest! Sich mit-freuen, Glück wünschen, gratulieren, Gast sein, genießen, reden, essen und trinken. Dann geht etwas schief. Wer könnte jetzt helfen? Wer wandelt sich vom Gast zum Mitarbeiter, vom Konsumenten und vom Genießer zu einem, der Verantwortung übernimmt, vom Zuschauer zum Handelnden? Jesus, deine Mutter hat die Initiative ergriffen und Hilfe geholt: Dich. Du wirkst überrascht. Dir geht es doch um einen Weg der Menschen zu Gott, um ihr Heil, um Vergebung der Sünden, um Gottvertrauen, um eine Orientierung an Gott im ganzen Leben. Es geht nicht um ein paar Gläser Wein. Oder doch? Es geht um den Augenblick, um die Situation hier und jetzt. Jesus, du bist da, wenn man dich braucht. Es kommt auf dich zu. Du bist offen für die Situation. Du vermeidest zu predigen, zu lehren, zu ermahnen. Es kommt auf eine konkrete Hilfe an. Deine nächsten Begleiter sehen es. Sonst noch jemand? Es geht dir nicht um Anerkennung, um Bewunderung, nicht einmal um Dank – auch wenn man wirklich sehr dankbar ist.
Jesus-Beziehungen: Erleben Da gerieten alle in Staunen; sie priesen Gott und sagten: So etwas haben wir noch nie gesehen. (Mk 2,12) Jesus, Wer in der ersten Reihe ist, sieht es, erlebt es, fast unmittelbar. Die Leute hinten sind zwar auch dabei, aber da gibt es oft mehr Ablenkung. Wer – mit dem Herzen – näher ist, lebt mehr mit, kann besser berichten, ist Zeuge und nicht nur Beobachter. Nach 2000 Jahren sind wir eher in hinteren Reihen. Oder doch nicht? Jesus, es geht darum, dich zu erleben: Heilsames, Wunderbares, Gemeinschaft, Begegnungen, Tod und Auferstehung. Jesus, erstaunlich, wie vieles in Unmittelbarkeit zu dir geschieht. Und mit dir: bezeugt von Menschen, die glaubwürdig sind. Wunder geschehen: Hilfsbereitschaft, Sorge um Schwächere Wertschätzung der Person ohne Wenn und Aber; das Überwinden von Grenzen, nahe und weltweite Solidarität, Fremden- und sogar Feindesliebe. Das sollten auch die hinteren Reihen staunend und dankbar miterleben.
Jesus-Beziehungen: Handeln Handle danach und du wirst leben. (Lk 10,28) Jesus, auf Hören folgt Handeln, sonst bleibt es oberflächlich. Etwas ist zu verwirklichen, das mehr Liebe in diese Welt bringt. Deine Worte sind Weisheit, und Wahrheit und Leben – wenn man sie lebt. Jesus, das tut uns gut, allen und der ganzen Welt. Du forderst uns heraus aus der Bequemlichkeit, aus der Komfortzone, aus der Gleichgültigkeit. Und es macht Freude, wenn man nur damit begonnen hat. Jesus, in deinen Worten ist Vertrauen, dass Gott uns nahe ist, dass sein Reich aufgebaut wird, dass unsere Welt dadurch besser wird. Durch das Tun deiner Worte finden wir Sinn, entdecken wir Verbundenheit, egal woran wir sonst noch glauben. Was sagst du heute zu mir?
Jesus-Beziehungen: Hören Es war eine große Menschenmenge versammelt und hörte ihm mit Freude zu. (Mk 12,37) Jesus, du sprichst. Menschen kommen, um dich zu hören. Sie sind neugierig. Sie haben Erwartungen. Manche sind einfach mitgelaufen. Manche werden betroffen. Andere verstehen dich nicht. Manche spüren eine Kraft in deinen Worten und andere merken nichts. Manche entdecken etwas Wesentliches. Andere sind empört. Manche wollen handeln. Jesus, du sprichst: Wie das Leben gelingen kann. Wie nahe Gott ist. Wie Gottes Reich aussehen wird. Wie sehr wir schon mitten drin sind. Jesus, du sprichst. Ich kann deine Worte hören, lesen. Durch sie kann ich mit dir in Beziehung treten. Manches ist faszinierend. Anderes ist schwierig oder wie aus einer anderen Welt. Manches spricht den Verstand an, manches das Herz. Und es gibt Worte, die beides berühren. Das sind die Worte, die mich begleiten. Durch sie ist Beziehung zu dir.
Jesus-Beziehungen: Lesen Und er legte ihnen dar, was in der ganzen Schrift über ihn geschrieben steht. (Lk 24, 27) Jesus, man findet Beziehung zu dir durch die Heiligen Schriften und in lebendigen Traditionen lässt du dich entdecken. In Andeutungen bist du zu erahnen, in Worten zu verstehen, in Zeichen zu deuten. Jesus, die Schriften können dich nicht zusammenfassen. Sie zeigen an, wer du bist, wozu du gekommen bist, wohin du uns führst: jede und jeden auf je eigenem Weg zu einem gemeinsamen Ziel. Die Schriften sind wie Zeichen und Wegweiser. Den Weg gehen muss man selbst. Jesus, was weiß ich über dich? Was ist wichtig? Was hat mich früher einmal berührt, was sagst du mir heute? Was lässt du mich morgen entdecken? Vielleicht durch ein Wort aus der Schrift.
Jesus-Beziehungen: Hinweisen Er ist es! (Joh 1,34) Jesus, dein Cousin zweiten Grades: Johannes. Mutig, unbestechlich, klar, wissend und fragend. Wegbereiter, auf dich Hinweisender, gern an nachgeordneter Stelle hinter dir. Mehr als eine Verwandtschaftsbeziehung. Jesus, wie soll ich leben? Was soll ich tun? Was ist wirklich wichtig? Oft sind andere näher als du, die man fragt, bei denen man Orientierung sucht, die eine Art Vorbild sind. Selig, wenn sie auf dich verweisen! Jesus, Menschen beobachten mich, halten meine Worte für wichtig, nehmen mich ernst. Doch es geht nicht um mich, sondern um ihr Leben und um den Sinn, den sie ihm geben. Lass mich einer sein, der auf dich hinweist.
Katechumenat Erwachsene entdecken den Glauben und wollen sich in einem "Katechumenat" auf die Taufe vorbereiten.