Jesus-Beziehungen: Tischgemeinschaft Heute ist diesem Haus Heil geschenkt worden. (Lk 19,9) Jesus, es wird berichtet, wie du mit anderen gegessen hast: mit Zöllnern und Sündern, im Haus eines Pharisäers, bei einer Hochzeit, mit Jüngern und Aposteln – und mit den vielen bei der Vermehrung von Brot und Fisch. Jesus, miteinander essen: Das ist Gemeinschaft, Beziehung, Freundschaft, Familie, Zusammengehörigkeit. Es gibt Smalltalk und tiefere Gespräche. Man pflegt Kontakte und lernt neue Leute kennen. Schlimm ist Desinteresse. Gemeinsam essen ist da sein, schmecken, riechen, spüren, sehen, berühren, Gutes empfangen und dankbar sein, Lebenszeit teilen. Jesus, gemeinsam essen verbindet. Da ist ein Raum, wo Menschen einander begegnen. Wenn es in deinem Namen geschieht, begegnen wir einander durch dich, die Tiefe erkennend, in der du da bist.
Jesus-Beziehungen: Familie Wer den Willen Gottes tut, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter. (Mk 3,31) Jesus, der Wille Gottes zählt mehr als jede Verwandtschaft. Nichts gegen die Familie, nichts gegen die Dorfgemeinschaft oder den Verein, nichts gegen Volksverbundenheit oder den Clan. Aber es geht um eine tiefere Verbundenheit, die gesellschaftliche Schranken überwindet. Wir gehören zusammen und zwar in Gott. Jesus, wir leben von einer Solidarität, die nicht schon vorgegeben ist, die immer wieder erneuert werden muss. Damit aus einem Nebeneinander ein Miteinander wird, damit wir uns ohne Ansehen der Person wie Brüder und Schwestern verhalten, indem wir den Willen Gottes erkennen und tun. Jesus, es gibt Treffen mit der Verwandtschaft. Es gibt den Freundeskreis. Und es gibt Treffen mit jenen, die den Willen deines Vaters tun. Wir erleben diese Begegnungen sehr unterschiedlich. Im Nachhinein wird es manchmal deutlicher: In den Augenblicken, in denen wir in deinem Sinn Menschen begegnet sind, war es wie Familie, wie ein Fest.
Jesus-Beziehungen: Wohltat Sie hat ein gutes Werk an mir getan. Denn die Armen habt ihr immer bei euch und könnt ihnen Gutes tun, sooft ihr wollt. (Mk 14,6-7) Jesus, etwas Angenehmes, etwas Wohltuendes, etwas Ästhetisches, etwas Überflüssiges, etwas Verschwenderisches, etwas Unvernünftiges, etwas, woran man sich erinnert. Jesus, da ist der Dauerauftrag zu helfen, zu unterstützen, Anteil zu geben: Grundhaltung der Barmherzigkeit. Und da ist ein einmaliges Ereignis, ein Fest, etwas Zweckfreies, das gut tut. Auch dafür gibt es eine Zeit. In allem kann man dir verbunden sein. Jesus, das Maß muss wohl stimmen. Das Ereignis kann nicht Dauerauftrag werden. Aber der Alltag darf auch das Fest nicht klein machen. Musik, Kunst, Reisen, Wellnesserlebnis: daran erinnert man sich, das klingt angenehm nach. So ist es, wenn ich mir leiste, ein wenig wohltuend verschwenderisch zu sein nicht nur für mich.
Jesus-Beziehungen: Vertrautheit Ich kenne die Meinen und die Meinen kennen mich. (Joh 10, 14). Jesus, du kennst mich und ich kenne dich. Du nennst mich beim Namen, du bist vertraut mit meinen Wünschen und Plänen, mit meinen Schwächen und Eigenarten. Du stehst zu mir, ich vertraue dir. Jesus, du kennst meine Wege. Du lässt mich erkennen, was im Leben wichtig ist, was sinnvoll und gut ist. Du führst und begleitest mich zu meinem Glück, zu meinem Heil. Jesus, du kennst alle, die zu dir gehören. Es sind viele, für die du ein Vorbild, ein Freund, ein Retter und wie ein guter Hirt bist. Du setzt dich mit deinem Leben für uns ein, so wertvoll sind wir für dich. Ich möchte dir eine Freude machen, ein Zeichen schenken, dass ich verstanden habe.
Jesus-Beziehungen: Wie ein Kind Wer das Reich Gottes nicht so annimmt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen. (Mk 10,15) Jesus, man bringt kleine Kinder dir. Du betest für sie, du segnest sie, du nimmst sie in die Arme. Niemand soll dich hindern, aufmerksam und liebevoll zu den Kleinen zu sein. Sie sind Zeichen des Reiches Gottes. Jesus, in Beziehung zu dir wie ein Kind sein, sich zu dir führen lassen von Menschen, denen man vertraut. Sich nicht hindern lassen, wenn jemand meint, dass es gerade jetzt oder gerade so nicht passt. Mit dir vor Gott da sein im Gebet, im Segen, in einer Umarmung. Vertrauen. Jesus, wann bin ich wie ein Kind? Nicht kindisch, nicht naiv, sondern wie du es meinst. Ist es, wenn ich einfach mit dir bin, eine Art Geborgenheit spüre und alles andere zumindest für einen Augenblick hinter mir lasse? Ist es, wenn ich offen, vertrauensvoll, neugierig bin für die Wunder dieser Welt und dankbar für alle, denen ich etwas bedeute?
Jesus-Beziehungen: In deinem Namen Denn wer nicht gegen euch ist, der ist für euch. (Lk 9,50) Jesus, schwer zu sagen, wie der Fremde wirklich zu dir steht… Benutzt er nur deinen Namen? Vereinnahmt er dich für seine Pläne? Tut er Gutes in deinem Sinn? Er lässt sich nicht abhalten. Es muss ihm etwas bedeuten, mit dir in Verbindung gebracht zu werden. Jesus, deine Neugier und deine Überraschung halten sich in Grenzen. Eher pragmatisch ist deine Antwort, in dem Sinn: Da ist ein unbekannter Verbündeter. Das soll man schätzen. Vor allem nach den Erfahrungen von unerwarteter Ablehnung, von offener Gegnerschaft, von Streitigkeiten über Nebensächlichkeiten. Jesus, zwischen uns und den anderen, die deinen Namen achtsam verwenden, gibt es viele Gemeinsamkeiten: zwischen Konfessionen, Glaubensgemeinschaften, Kirchen, Bewegungen, Verbänden, Katholischer Aktion, Orden, Kongregationen, Säkularinstituten, Priestern, Diakonen, Laien, Progressiven, Liberalen, Konservativen… Was zählt, ist die Beziehung zu dir.
Jesus-Beziehungen: Gleichgesinnt Selig ist, wer an mir keinen Anstoß nimmt. (Lk 7,23) Jesus, oft sprichst du den Menschen aus dem Herzen. So entdecken sie, dass sie eigentlich denken wie du in vielen Dingen. Sie sind eines Sinnes mit dir in vielen Dingen. Auch das ist Beziehung. Jesus, ich sehe viel Gutes in unserer Welt, in unserer Gesellschaft. Es gibt viel Hilfe, wenn jemand sie braucht. In unserem Land ist Frieden. Das ist nicht selbstverständlich. Dafür können wir dankbar sein allen, die in diesem Sinn wirken. Jesus, es ist nicht perfekt. Doch grundsätzlich soll es in deinem Sinn so sein: Dass der Mensch mehr zählt als Formalitäten. Dass seine Würde unantastbar ist. Dass jeder und jede Respekt, Wertschätzung, Liebe verdient, weil wir in Gott Geschwister sind. Die Liebe bestimmt den Wert unseres Tuns.
Katechumenat Erwachsene entdecken den Glauben und wollen sich in einem "Katechumenat" auf die Taufe vorbereiten.