Jesus-Beziehungen: Berufen Jesus rief die zu sich, die er selbst wollte, und sie kamen zu ihm. (Mk 3,13) Jesus, es gibt Menschen, die dich hören, die dich sehen, die mehr erfahren wollen: Wo wohnst du? Wie lebst du? Wer bist du? Es gibt einzelne, die du erwählst unter vielen. Sie begleiten dich, sie erleben dich, sie bezeugen dich. Was bewegt sie? Was fasziniert sie? Was erwarten Sie? Jesus, Es gibt einzelne, zu denen du hingehst. Du trittst in ihr Leben, das sich verändert. Es sind nicht viele. Keine einflussreichen Persönlichkeiten, keine Lobby, kein Fan-Club. Es sind Menschen – vielleicht wie ich – die dir nahe sind, dein Weg ist ihr Weg, deine Sendung wird zu ihrer Sendung. Jesus, danke für die Menschen, die du erwählst. Nicht für diese oder jene, sondern für alle, die durch ihr Sein an dich erinnern. Mit deinem Bild in ihrem Herzen mögen sie dir immer ähnlicher werden. Sie schenken dir gleichsam ihr Leben und erfahren, dass du es bist, der wahres Leben gibt. Das sieht man ihnen irgendwie an. Vielen. Manchmal.
Jesus-Beziehungen: Nachfolge Kommt her, mir nach. (Mk 1,17) Jesus, gerne kommen wir mit dir. Es wird etwas Neues sein, etwas Schönes, etwas, wofür es sich lohnt zu leben. Wenn wir mit dir sind, werden wir von dir lernen, wahrhaft Mensch zu sein. Wir lassen zurück, was uns hindert. Jesus, mit dir gehen wir durch alle Erfahrungen hindurch: Begeisterung und Enttäuschung, Erfolge und Misserfolge, Offenheit und Ablehnung, Dankbarkeit und Arroganz, Freude und Leid, Erkenntnisse und Missverständnisse, Gelassenheit und Zorn, Unermüdlichkeit und Erschöpfung, Leben und Tod, Trauer und Auferstehung und durch alle Facetten von Liebe. Jesus, als von dir Lernende wollen wir üben und immer wieder neu beginnen, dich nachzuahmen. Wir wollen andere gewinnen für das große Projekt, liebevoll Mensch zu sein.
Jesus-Beziehungen: Begleiter Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus selbst hinzu und ging mit ihnen. (Lk 24,15) Jesus, wo zwei oder drei in deinem Namen zusammen sind, bist du da. Das ist eine Wirklichkeit, eine Erfahrung, eine Entdeckung, die man vielleicht erst später macht. Jesus, zunächst ist man ganz konzentriert auf die jüngsten Ereignisse und was sie bedeuten oder auch nicht. Wie zufällig kommst du in das Gespräch, hilfst du, Antwort zu finden, eröffnest du einen tröstenden Horizont, begleitest du Menschen auf dem Weg, offenbarst du dich. Jesus, am Ziel des Weges wird deutlich, was die ganze Zeit schon da war, was Schritt für Schritt vorbereitet wurde, was sich ahnungsvoll Stück für Stück verdichtet hat. Und dann bricht die Freude durch. Denn du bist es: der unbekannte Begleiter.
Jesus-Beziehungen: Verehren Er aber sagte: Ich glaube, Herr. Und er warf sich vor ihm nieder. (Joh 9,38) Jesus, weise Männer knien vor dem kleinen Kind, dem zukünftigen König. Selbst sind sie wichtige Persönlichkeiten, hier machen sie sich klein, begeben sich auf Augenhöhe mit der Zukunft. Jesus, nimm an, was ich dir geben kann. Jesus, Maria, die Schwester deines Freundes Lazarus, fällt dir zu Füßen; dir, dem starken Freund, dem man alles zutraut, auch das Unmögliche. Jesus, hilf mir, dir grenzenlos zu vertrauen. Jesus, wir erkennen dich, den Auferstandenen manchmal beim zweiten oder dritten Blick: Du bist es. Du lebst, du sprichst, du sendest. Jesus, lass mich dir staunend und glaubend und betend Ehre erweisen.
Jesus-Beziehungen: Solidarität Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan. (Mt 25,40) Jesus, du solidarisierst dich mit meinen Nächsten. Mit Hungrigen und Durstigen, mit Fremden und Obdachlosen, mit Flüchtlingen, mit Arbeitslosen. Mit denen, die keine Kleidung haben. Mit Kranken und mit Gefangenen. Mit allen, die Mitmenschlichkeit brauchen. Du solidarisierst dich mit jenen, die an den Rändern und im Dunkeln stehen. Wer ihnen gut tut, ist dir gut. Jesus, in jedem Mitmenschen bist du es, der vielleicht begegnet. Durch sie und mit ihnen ist Beziehung zu dir, zumeist unbewusst, aber real. Zumeist anonym, aber von Mensch zu Mensch. Jeder Tag hat so viele Möglichkeiten, in den Menschen dir zu begegnen. Jesus, wie kann ich dich erkennen? Du meinst, dass das gar nicht nötig ist. Es genügt, Menschen mitmenschlich zu begegnen. Es genügt, Menschen zu begegnen, als wären sie unsere Nächsten. Und sie sind es ja. Durch sie trete ich in Beziehung zu dir.
Jesus-Beziehungen: Tischgemeinschaft Heute ist diesem Haus Heil geschenkt worden. (Lk 19,9) Jesus, es wird berichtet, wie du mit anderen gegessen hast: mit Zöllnern und Sündern, im Haus eines Pharisäers, bei einer Hochzeit, mit Jüngern und Aposteln – und mit den vielen bei der Vermehrung von Brot und Fisch. Jesus, miteinander essen: Das ist Gemeinschaft, Beziehung, Freundschaft, Familie, Zusammengehörigkeit. Es gibt Smalltalk und tiefere Gespräche. Man pflegt Kontakte und lernt neue Leute kennen. Schlimm ist Desinteresse. Gemeinsam essen ist da sein, schmecken, riechen, spüren, sehen, berühren, Gutes empfangen und dankbar sein, Lebenszeit teilen. Jesus, gemeinsam essen verbindet. Da ist ein Raum, wo Menschen einander begegnen. Wenn es in deinem Namen geschieht, begegnen wir einander durch dich, die Tiefe erkennend, in der du da bist.
Jesus-Beziehungen: Familie Wer den Willen Gottes tut, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter. (Mk 3,31) Jesus, der Wille Gottes zählt mehr als jede Verwandtschaft. Nichts gegen die Familie, nichts gegen die Dorfgemeinschaft oder den Verein, nichts gegen Volksverbundenheit oder den Clan. Aber es geht um eine tiefere Verbundenheit, die gesellschaftliche Schranken überwindet. Wir gehören zusammen und zwar in Gott. Jesus, wir leben von einer Solidarität, die nicht schon vorgegeben ist, die immer wieder erneuert werden muss. Damit aus einem Nebeneinander ein Miteinander wird, damit wir uns ohne Ansehen der Person wie Brüder und Schwestern verhalten, indem wir den Willen Gottes erkennen und tun. Jesus, es gibt Treffen mit der Verwandtschaft. Es gibt den Freundeskreis. Und es gibt Treffen mit jenen, die den Willen deines Vaters tun. Wir erleben diese Begegnungen sehr unterschiedlich. Im Nachhinein wird es manchmal deutlicher: In den Augenblicken, in denen wir in deinem Sinn Menschen begegnet sind, war es wie Familie, wie ein Fest.
Katechumenat Erwachsene entdecken den Glauben und wollen sich in einem "Katechumenat" auf die Taufe vorbereiten.