Konfliktkultur: Ablehnung - Die Ablehnung Jesu in seiner Heimat
„Amen, das sage ich euch: Kein Prophet wird in seiner Heimat anerkannt.“ (Lk 4,24)
Evangelium:
Jesu Ablehnung in Nazaret (Mt 13,54-58, Mk 6,1-6, Lk 4,16-30)
Jesus hat die ersten Erfolge seiner Tätigkeit erlebt. Die Menschen sind zu ihm geströmt, um ihn sprechen zu hören und um von ihm geheilt zu werden. Jesus weiß, dass er ihnen all das geben kann, was sie für ihr Leben brauchen, vor allem den Zuspruch Gottes. Das hat sich mittlerweile in der Umgebung herumgesprochen. So kann man annehmen, dass Jesus überall den gleichen Erwartungen begegnen wird und dass sich Menschen um ihn versammeln werden, die das Wort Gottes aus seinem Mund hören wollen.
Natürlich gab es schon Auseinandersetzungen, aber gerade in seiner Heimatstadt Nazaret müsste man eigentlich „stolz“ auf ihn und seine Bekanntheit sein.
Das Gegenteil ist der Fall. Möglicherweise spielen Vorurteile eine Rolle (Mk 6,3 „Ist das nicht der Sohn des Zimmermanns…“) oder Neid. Vielleicht ist die Reaktion der Leute von Nazaret sogar gruppendynamisch erklärbar. Immerhin sticht Jesus aus einer Masse hervor, die ihn gut kennt. „Wie kommt der dazu, mir etwas sagen zu wollen? Fühlt er sich besser als ich? Was maßt er sich denn da an? Glaubt er, er hat die Weisheit mit dem Löffel gegessen? – Wenn er sich uns nicht anpasst, gehört er nicht zu uns.“ Jesu Selbstdarstellung wird als Angeberei, als Überheblichkeit, ja als Lästerung aufgefasst. Das mag eine grundsätzliche Haltung der Ablehnung erklären.
Aber es kommen mehrere Dinge hinzu. Der Inhalt von Jesu Predigt interessiert hier niemanden. Wie gebannt hat man auf seine Person geachtet, aber überhaupt nicht versucht, etwas von der Botschaft Gottes – eben durch diese Person – zu verstehen. Dadurch bleibt nur der Eindruck einer Provokation, die man nicht ertragen möchte. Die Stimmung scheint emotional so aufgeladen, dass kein vernünftiges Wort, geschweige denn ein Nachdenken möglich ist. Nach Lukas wird diese Situation lebensbedrohend, man will Jesus töten (Lk 4,28).
So kann Jesus in seiner Heimatstadt nur wenig tun (Mk 6,5). Er muss weggehen. Er ist erstmals mit dem Konflikt einer totalen Ablehnung durch eine Menge von Leuten begegnet – ausgerechnet in seiner Heimat.
Damit haben auch die Jünger zu rechnen, wenn sie im Auftrag Jesu ausgesandt werden, um die Frohe Botschaft zu verkünden und Gutes zu tun (Mt 10,14, par. Mk 8,11, par. Lk 9,5, par. Lk 10,10). Wenn es unmöglich ist, etwas zu tun, das niemand hören will, bleibt nur das Weggehen. Was mit diesen Menschen an diesem Ort weiter geschieht, ist außerhalb des Einflussbereiches der Jünger. Es ist Sache Gottes: Der könnte richten (Mt 10,15, par. Lk 10,13). Aber vielleicht, und das ergibt sich nicht unmittelbar aus der Heiligen Schrift, empfängt einmal ein anderer zu einer anderen Zeit den Ruf Gottes, an diesen Ort bzw. zu diesen Menschen zu gehen und vielleicht ist dann eine Umkehr, ein Hören für diese Menschen möglich. Es ist Sache Gottes, sich etwas Passendes einfallen zu lassen.
Eine christliche Konfliktkultur muss die Ohnmacht angesichts von Ablehnung nüchtern zur Kenntnis nehmen. Man mag sich damit trösten, dass alles „zu seiner Zeit von Wert“ (Sir 39,21), aber eben die Zeit dafür noch nicht gekommen ist. Geduld, Gelassenheit, Gottvertrauen mögen dem Jünger helfen, über die Erfahrungen von Ablehnung hinwegzukommen.
Wenn jemand an einem Ort nicht anerkennt wird, soll er woanders hingehen, wo er seinen Auftrag erfüllen kann und wo er willkommen ist. Es geht um die Verkündigung des Wortes Gottes, die Sorge um die Menschen, besonders um jene, die irgendwie am Rand stehen – und das alles in einem bescheidenen Lebensstil. Wo das nicht anerkannt wird, kann nichts oder nur wenig getan werden. Keinesfalls ist die Rede davon, den empfangenen Auftrag zu ändern und etwas zu tun, das an diesem Ort mehr Anerkennung erfahren könnte, um quasi auf diesem Weg später zum eigentlichen Auftrag zurückkehren zu können. Die Erfahrung von Ablehnung kann nicht „kompensiert“ werden. Es ist allerdings ermutigend, dass gerade das Tun des Guten und das Engagement für Frieden in einer „Sprache der Bescheidenheit“ (Johann Weber) fast überall verstanden wird, sogar in Ländern, wo Christen diskriminiert werden. Hier kann der Inhalt der Botschaft Gottes bezeugt werden, wenngleich die offene Rede von Gott – in einer solchen Situation – nicht (leicht) möglich ist.
Konfliktkultur: Zorn - "wer seinen Bruder zürnt..."
„Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder auch nur zürnt, soll dem Gericht verfallen sein.“ (Mt 5,22a)
Evangelium:
Wer seinem Bruder zürnt… (Mt 5,21-22)
Jesus radikalisiert die negativen Handlungen, die jemand gegenüber seinem Nächsten haben kann. Zorn liegt damit auf der gleichen Linie wie Mord. Denn beides entspringt einer inneren Einstellung, die den anderen „weg-haben“ will, der zu einem – subjektiv empfundenen – Ärgernis geworden ist. Für den Evangelisten ist eine Zorn-Analyse uninteressant. Jesus fragt nicht nach dem Grund des Zornes. Es ist gleichgültig, ob ein solches vorhanden ist oder nicht, ob der Zorn nicht vielleicht sogar nachvollziehbar, verständlich oder berechtigt erscheint. Es geht um mehr als um eine emotionsgeladene Auseinandersetzung. Denn dem anderen wird im Zorn seine Würde, seine Gott-Ebenbildlichkeit abgesprochen.
„Gottloser Narr“ (Mt 5,22) ist mehr als ein Schimpfwort. Dahinter steckt die Anmaßung, Richter über die Gottesbeziehung des anderen zu sein. Und es ist ein Urteil, das die Zurechnungsfähigkeit des anderen abspricht. Der Vergleich von Zorn und Mord ist freilich stark. Sicherlich sind das Dinge von unterschiedlichem Gewicht. Das Zivil- bzw. Strafrecht kennt kein Delikt „Zorn“, während bei „Mord“ die höchsten Strafen verhängt werden. Erst durch Taten, die aus dem Zorn erwachsen, kann jemand straffällig werden.
Das Evangelium blickt ins Herz des Menschen, wo Gutes und Böses ihre Ursachen haben (vgl. Mt 15,19). Was sich auf der Oberfläche unterschiedlich gewichtig zeigt, hat gemeinsame Wurzeln der Feindseligkeit, die Jesus aufdeckt und zuspitzt. Innerlich geht es jedes Mal darum, den anderen radikal wegzuwünschen. Ob und welche Handlungen gesetzt werden, mit denen jemand aus dem Weg geräumt werden soll, ist im Sinn der vorliegenden Stelle des Evangeliums zweitrangig (– in der Praxis jedoch nicht!). Schließlich bildet der Zorn, der in der klassischen Lehre unter die „Todessünden“ gereiht wird, einen beständigen Nährboden für Gedanken, Worte und Taten, die sich gegen den Nächsten und gegen Gott richten.
Realistischerweise muss man im Auge behalten, dass es Konflikte immer geben wird. Deshalb sollten – auch emotional heftige – Auseinandersetzungen grundsätzlich nicht dramatisiert werden. Aber alle Beteiligten sollten darauf achten, dass das Herz nicht davon beherrscht wird. Ein Konflikt darf bei aller Härte nicht zum „Zorn“ führen, durch den der „Gegner“ weggewünscht, beschimpft und in seiner Würde als Ebenbild Gottes beschnitten wird. Eine Ablehnung des anderen in seinem Mensch-Sein ist immer ein Unrecht in sich, egal in welcher Art und Weise dies geschieht oder wie sehr dies „verständlich“ erscheint. Dann aber geht es um „Umkehr“.
Konfliktkultur: Missgunst - Der Ärger des älteren Bruders
„Aber jetzt müssen wir uns doch freuen und ein Fest feiern; denn dein Bruder war tot und lebt weiter; er war verloren und ist wiedergefunden worden.“ (Lk 15,32)
Evangelium:
Der Ärger des älteren Bruder (Lk 15,25-32)
Der Blick auf diese Erzählung im Sinn einer christlichen Konfliktkultur stellt eine ungewohnte Perspektive dar. Hier geht es im zweiten Teil des Gleichnisses vom „verlorenen Sohn“ bzw. vom „barmherzigen Vater“ (Lk 15,11-25) um die Reaktion des älteren Bruders. Er ist neidisch und eifersüchtig auf den Jüngeren, weil diesem eine über jedes Maß hinausgehende Güte des Vaters zuteil wird.
Es wäre leicht, bei dieser Beobachtung stehenzubleiben und allgemein zu Großherzigkeit und zur Mitfreude über den Heimkehrenden zu mahnen. Aber es steckt mehr in diesem Text.
Das Problem für den älteren Sohn ist die scheinbar ungerechtfertigte Bevorzugung des anderen. Als einer, der immer brav und fleißig seine Pflicht erfüllt, muss er sich ja als der Dumme vorkommen, der arbeitet, während andere prassen und feiern. Er hätte gern einmal ein Fest veranstaltet, aber dieser Wunsch wurde nie erfüllt. Hat er den Vater jemals nach dem erwähnten Ziegenbock gefragt? Oder hat er erwartet, der Vater würde von sich aus einen solchen Vorschlag machen? Vielleicht hat der ältere Bruder seinen Vater vor allem als korrekt kennengelernt. Die Großzügigkeit gegenüber dem Jüngeren verwundert ihn, wobei er vielleicht eine neue Seite am Vater entdeckt, die er bisher nicht gesehen hatte.
Der Vater zeigt Freude, Güte und Großzügigkeit, die den Älteren selbstverständlich mit-einschließt. „Mein Kind, du bist immer bei mir, und alles, was mein ist, ist auch dein“ (Lk 15,31). Das hat der ältere Bruder wahrscheinlich so noch nie gehört. Nun mag ihm bewusst werden, wie „privilegiert“ er eigentlich lebt, wenn er die ganze Zeit in der Nähe seines Vaters sein kann. Das ist eine neue Sicht auf etwas Wunderbares, das als Routine bzw. als Selbstverständlichkeit gar nicht bemerkt wurde.
Ein neuer Blick von Christen auf alles, was sie von Gott empfangen haben, würde manche von einer Verärgerung über „andere“, scheinbar vom Schicksal Bevorzugte, wieder zurückführen zu einer Haltung der Dankbarkeit, die viel „erlösender“ ist, als wenn alle stets korrekt behandelt werden würden.
Die besänftigenden Worte des Vaters richten sich darauf, dem älteren Bruder die Wirklichkeit zu erklären, in der er lebt. Er hat dies vorher nicht richtig wahrgenommen, sondern sich mit seinem alltäglichen Tun und den damit verbundenen Freuden und Problemen begnügt. Er hat sich nie losgelöst, hat nie etwas Außergewöhnliches erlebt, hat nie Sehnsucht nach einer verlorenen Heimat haben müssen, weil er immer daheim war. In diesem Lebenskreis fällt es schwer zu verstehen, was jenseits davon liegt. Da kann man ihm keinen Vorwurf machen.
Der Vater hinterfragt die Antipathie des Älteren nicht. Er stellt ihn nicht zur Rede, sondern verweist auf die ihn umgebende Geborgenheit. Ihm gehört das Erbe, dessen anderer Teil vom Jüngeren verbraucht wurde (und der daher höchstens mit einem Pflichtanteil oder einem Auskommen rechnen kann.) Dem Älteren mag zum ersten Mal klar werden, für welchen Reichtum und welche Verantwortung er bestimmt ist. Kann er da gegenüber seinem chaotischen Bruder kleinlich sein?
Die Antwort des älteren Bruder auf die Worte des Vaters wird nicht berichtet. Er könnte sie dankbar annehmen und sich ganz im Sinn des Vaters freuen. Und er mag eine vorher nicht gekannte Nähe zum Vater und durch ihn auch zum Bruder spüren.
Der ältere Bruder könnte aber auch in seiner mürrischen, auf äußerliche Gerechtigkeit bestehenden Haltung verharren. Dann bleibt eine Distanz zum Vater, dessen großzügige Seite er gar nicht wahrhaben will. Irgendwie würde er ein subjektives Vaterbild fixieren, um bei seiner starren Haltung gegenüber den Mitmenschen zu bleiben.
Oder er könnte ein bisschen Zeit brauchen, um die neue unerwartete Situation zu verdauen. Dann wird er mit einem inneren Ringen konfrontiert, aus dem heraus er zu einer veränderten Sicht gelangen kann. Die überwältigende Zusage, alles zu besitzen, was dem Vater gehört, muss in seinen ungeahnten Konsequenzen noch durchdacht werden.
Für eine christliche Konfliktkultur sind die im Gleichnis dargestellten Personen gut nachvollziehbar. Aus ihrem jeweiligen Hintergrund heraus handeln alle auf ihre Art verständlich. Nur die Größe der Barmherzigkeit des Vaters übersteigt gewöhnliche Vorstellungen.
Es ist mit der – konträren – Verschiedenheit der Brüder zu rechnen, wie es sie in der Kirche gibt. Der eine will vielleicht mündig sein, macht jeden erdenklichen Unsinn (objektiv oder bloß in den Augen vom anderen), aber er kehrt reumütig um, weil die Beziehung zum guten Vater stärker als jede andere Erfahrung ist. Der andere lebt in einem geschlossenen Milieu, das schwer aufzubrechen ist, in dem alles außerhalb skeptisch betrachtet wird. Es fällt fast schwerer, diesem Älteren mit Sympathie zu begegnen. Man meint, er sollte erst die Begrenztheit seines Horizontes erkennen und öffnen. Danach wird er vielleicht eine persönliche Größe entfalten können, mit der er sich nicht nur zum verlässlichen, sondern auch zum gütigen Erbe ganz im Sinn des Vaters entwickeln wird. (Das ist für alle „brave Christen“ gesagt.)
Wem ähneln wir in diesem Gleichnis? Am meisten, so denke ich, doch dem älteren Bruder, am wenigsten dem jüngeren, da unsere Lebensgeschichten selten von solchen Extremen gezeichnet sind. Das Ziel ist, den Vater in seiner Liebe zu erfahren und erfahrbar zu machen. Wir müssen seine Zuwendung, sein Verzeihen, seine Güte zulassen.
Im Sinn einer christlichen Konfliktkultur empfiehlt es sich, – etwa für Freunde des Bibliodramas – abwechselnd in alle drei Rollen zu schlüpfen, um die jeweiligen Haltungen zu durchschauen, um Unverständnis abzubauen und um hilfreiche Verhaltensweisen zu bestärken.
Konfliktkultur: Respektlosigkeit - Von der Entweihung des Heiligen
„Gebt das Heilige nicht den Hunden, und werft eure Perle nicht den Schweinen vor, denn sie könnten sie mit ihren Füßen zertreten und sich umwenden und euch zerreißen.“
(Mt 7,6)
Evangelium:
Die Entweihung des Heiligen (Mt 7, 6)
Kann man – im Sinn einer christlichen Konfliktkultur – etwas mit dieser Bibelstelle anfangen? Es wäre fast leicht, wenn man die Hunde und Schweine benennen könnte, denen man nichts Wertvolles anvertrauen darf. Sicher gibt es Menschen, denen man nicht trauen darf, und ihnen etwas Wertvolles anzuvertrauen wäre ganz einfach dumm. Denn sie machen damit, was sie wollen, nicht, wozu das Wertvolle eigentlich da ist. Solche Menschen lassen sich von nichts beeindrucken und haben nur ihre eigenen Vorstellungen im Kopf, die ziemlich beschränkt sein könnten.
Das Bild von (streunenden) Hunden und von Schweinen ist stark, aber es ist ein Bild. Bleiben wir zunächst dabei.
Hunde und Schweine gelten als unrein. Man meidet und verachtet sie. Es ist eine schlimme Vorstellung, dass sie etwas Wertvolles finden und praktisch vernichten.
Aber auch Schweine suchen Futter. Eigentlich wollen sie gar keine Perlen, keinen Schatz, sondern etwas zum Fressen. Wenn sie dabei mehr oder weniger zufällig auf etwas Wertvolles stoßen, können sie damit nichts anfangen. Im Sinn ihrer ursprünglichen Absicht (Fressen) missbrauchen sie dies, vielleicht ohne sich dessen bewusst zu sein. Man kann auch an Bert Brecht denken – „Erst kommt das Fressen, dann die Moral“ – und es in diesem Zusammenhang so verstehen: Erst geht es ums Überleben, um das Lebensnotwendige, und danach hat man erst die Kraft, sich zivilisiert zu verhalten.
Das Bild steigert sich noch. Denn wenn diese Tiere erkennen, dass man ihnen kein Futter gibt, dann werden sie sogar gefährlich und aggressiv. Sie brauchen eben Futter und nichts anderes.
Auch Hunde und Schweine sind Geschöpfe Gottes. Reinheits- und Unreinheitsvorstellungen hat Jesus auf den Kopf gestellt. Also so verächtlich sind diese Tiere gar nicht wie das Bild bei einem ersten Eindruck dieser Bibelstelle nahelegt.
Allzu schnell ist man versucht, das Bild von den Hunden und Schweinen auf Menschen zu übertragen, die das Wertvolle nicht zu schätzen wissen und das Wertvolle kaputt machen. Vielleicht hat man sogar Situationen erlebt, in denen man an diese Bibelstelle gedacht hat, wenn man mit Personen zu tun gehabt hatte, die alles verachtet und lächerlich gemacht haben, was einem wertvoll und wichtig war, die Kostbares quasi mit Füßen getreten haben… Hier kann man zur Schlussfolgerung kommen: Mit solchen Personen will ich nichts zu tun haben. Sie sind es nicht wert, sie sind nicht würdig … Es wäre dumm, ihnen den Glauben anbieten zu wollen. Besser sie bleiben weg, bevor sie stören…
Aber kann das stimmen? Sind nicht alle Menschen Geschöpfe Gottes und von Gott gewollt und geliebt? Vielleicht brauchen sie etwas anderes und nicht unbedingt Perlen und Schätze, sondern etwas, was ihrer Lebenssituation näher ist? Und mit diesem Gedanken kann ich über das Bild dieser Bibelstelle hinausgehen. Es geht nicht um (konkrete) Personen, sondern um Situationen. Denn es passt ja nicht, jemandem etwas Wertvolles (den „Glauben“) vermitteln zu wollen, wenn jemand etwas konkret Existenzielles benötigt: Hilfe, Beistand, Nahrung, Obdach. Also: Man muss genau auf die Situation schauen, auf die Lebenssituation der Menschen, denen man begegnet. Natürlich würde man ihnen gerne Wertvolles anbieten, aber nicht hier und jetzt. Zunächst noch nicht. Denn sie haben erst etwas davon, wenn sie es zu schätzen wissen, wenn sie erfahren und erkennen, was diese Perlen, was dieser Schatz wirklich ist und was das dann noch einmal für ihr Leben bedeutet und es bereichern kann.
Konfliktkultur: Erwartungen - Das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg
„Als dann die ersten an der Reihe waren, glaubten sie, mehr zu bekommen. Aber auch sie erhielten nur einen Denar.“ (Mt 20,10)
Evangelium:
Das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg (Mt 20,1-15)
Der Herr im Weinberg, der in diesem Gleichnis die Großzügigkeit Gottes repräsentiert, gibt den Arbeitern, „was recht ist“ (Mt 20,4). Wieder einmal steht das menschliche mit dem göttlichen Gerechtigkeitsgefühl nicht in Einklang.
Die Situation ist klar, die Erzählung hinlänglich bekannt, sodass ein Blick im Sinn einer christlichen Konfliktkultur auf die Diskussion des Gutsbesitzers mit den länger dienenden Arbeitern beschränkt bleiben kann. Ihr Anliegen ist psychologisch ebenso verständlich wie juristisch haltlos. Man muss ihnen keinen Neid unterstellen (bei einigen mag dies zutreffen: Mt 20,18), aber das großzügige Handeln des Gutsbesitzers gegenüber den kürzer Arbeitenden hat Erwartungen geweckt, die nicht erfüllt werden.
Im Sinn einer christlichen Konfliktkultur sind mehrere Dinge bemerkenswert. Zuerst scheint der Lohn von einem Denar für die Tagelöhner gut bemessen zu sein. Das reicht für´s erste wieder einmal zum Leben. Wenn daher der Gutsherr diese soziale Komponente im Blick hat, gönnt er jedem dieses Bewusstsein, momentan finanziell über Wasser zu sein. Bei einer genaueren Kalkulation eines Stundenlohns (gemessen an einem Denar pro Tag) könnte für die letzten eine Summe herauskommen, die für kaum etwas reicht. Das wäre zwar besser als gar nichts, aber die Enttäuschung der Familien über den schlechten Tag des Arbeiters würde diesen am Abend empfangen, die Angst vor einem weiteren finanziellen Misserfolg würde sie den ganzen nächsten Tag begleiten. Vielleicht gönnt der Gutsbesitzer ein Stück kleines Glück, ein bisschen Freude, das die von Anfang an Arbeitenden schon den ganzen Tag irgendwie vorweg begleitet hat. Sie hatten gewiss genug Last und Hitze zu ertragen, aber sie hatten auch Anteil am Sinn der Arbeit während des ganzen Tages (als Verdienst des Lebensunterhaltes), während bei den noch Wartenden Stunden der Sinnlosigkeit, des Gefühls, unnütz zu sein, der Sorge usw. zwischen den Fingern zerrannen. Wer die Last der Arbeitslosigkeit kennt, wird dies gut verstehen.
Und da schließt die Frage an, wieweit es Christen bzw. der Kirche möglich ist, Menschen Arbeit zu geben, die einerseits gebraucht wird, andererseits bezahlbar ist. Oder im übertragenen Sinn: Wo warten Menschen förmlich darauf, dass man sie engagiert und ihnen eine sinnerfüllte Tätigkeit ermöglicht? Wo findet man die „Wartenden“, die momentan nichts mit sich anzufangen wissen, denen man vielleicht mit einer Großzügigkeit begegnen muss, die andere nicht verstehen können? Nebenbei bemerkt: Der Lohn kann gar nicht gerecht nach Stunden aufgeteilt werden. Geschickte arbeiten in kürzerer Zeit mehr als Ungeschickte länger, Fleißige mehr als Faule usw. Dazwischen brauchen die länger Arbeitenden Pausen. Das kann niemand ganz genau stoppen, und wo das doch geschieht (an den Fließbändern der Fabriken?) ist Arbeit wirklich ein Stück Entfremdung. Für eine christliche Sicht bedeutet dies, dass der ganze Mensch im Blick sein und großzügig und gerecht behandelt werden soll.
Ein zweites: Das „Murren“ erinnert an die Unzufriedenheit des Volkes Israel auf dem Weg durch die Wüste unter der Führung Mose (Ex 13,24; 16,2-12; Num 14,2. 27.29.36; 16,11; 17,6; Dtn 1,27; Ps 106,25). Murren ist etwas Unnützes (Weish 1,11), eine unangenehme Begleiterscheinung bei etwas, das man ohnehin zu tun hat (Phil 2,14; 1 Petr, 4,9), Murren ändert nichts. Man macht sich nicht einmal Luft damit, sondern frisst die Unzufriedenheit in sich hinein und zieht andere mit. Dieses Murren muss vom Herrn angesprochen werden. Sonst verfestigt es sich zu einer unguten Atmosphäre, die belastend bleibt. Es ist wichtig, dass der Gutsbesitzer mit den Arbeitern darüber spricht und die Situation klärt. Es ist ihm nicht zu gering, sich darauf einzulassen.
Im Sinn einer christlichen Konfliktkultur kann dies bedeuten, dass auch auf die murrenden Stimmen eizugehen ist. Sie dürfen nicht einfach überhört werden, auch wenn sie lästig und unwichtig sind. Das Gespräch soll gesucht werden.
Und dieses Gespräch ist der nächste Aspekt unserer Betrachtung. Hier kommen alle Argumente der einzelnen Parteien offen zur Sprache. Der Gutsherr nimmt den Vorwurf der Arbeiter ernst, er erklärt seinen Standpunkt, verweist auf die geltenden Abmachungen und auf seine Entscheidungsbefugnis über die Angelegenheit. Er spricht einsichtig, klar und hinterfragt sogar die Motive des Murrens. Bemerkenswert ist die Anrede „mein Freund“ (Mt 20,13) an den Sprecher der unzufriedenen Arbeiter. Wenn diese Anrede nicht bloß beschwichtigend, rhetorisch oder sarkastisch sein soll, ist an diesem Tag der Zusammenarbeit eine Beziehung entstanden, die über ein bloßes Arbeitsverhältnis hinausgeht. Vielleicht ist der Gutsherr selbst deshalb ein wenig enttäuscht, wenn er seine Großzügigkeit mit der Kleinlichkeit der Murrenden vergleicht (vgl. Mt 18,23-35: das Gleichnis vom unbarmherzigen Gläubiger).
Aus diesem Gespräch kann eine christliche Konfliktkultur viel lernen. Der „Höhere“ ist in all seinen Worten und Taten klar und steht zu seiner Position. Er gibt keine Privilegien an die länger Dienenden, die glauben, eines im Vergleich zu den Neuen verdient zu haben. Nein, in christlichem Sinn wird kein Unterschied in der Bewertung der Arbeit einer Person gemacht. Wie lange jemand da ist, wieviele Dienste er erworben hat, spielt keine Rolle. (Dank soll er immer erfahren!) Es ist dem Neuen zuzugestehen, dass er ebenfalls sein Bestes gibt und das ihm überantwortete Werk tut. Kein lang Dienender soll daher neidisch über das einem Neuen geschenkte Vertrauen sein – oder Ähnliches.
Es macht Freude, diese Bibelstelle zu betrachten. Der angesprochene Konflikt hält sich von vornhinein in Grenzen und kann gut gelöst werden. Die Nuancen dieser Lösung eröffnen einen feinen Blick für eine christliche Konfliktkultur als Teil der Frohen Botschaft.
Konfliktkultur: Gerede - Rechenschaft über jedes unnütze Wort
„Ich sage euch: Über jedes unnütze Wort, das die Menschen reden, werden sie am Tag des Gerichts Rechenschaft ablegen müssen.“ (Mt 12,36)
Evangelium:
Rechenschaft über jedes unnütze Wort (Mt 12, 36-37)
Diese konkrete Mahnung erteilt Jesus während einer Verteidigungsrede gegen dumme Anschuldigungen von Seiten der Pharisäer. In der beschriebenen Situation sind die vorgebrachten Beschuldigungen wirklich allzu ärgerlich, weil offensichtlich blödsinnig. Man fragt sich, wieso die Pharisäer selbst nicht bemerken, welchen Unsinn sie reden. Aber sie sind für ihre eigene Dummheit blind. Aufgrund ihrer Vorurteile sind sie darauf fixiert, dass jemand, der einen anderen Weg der Verkündigung Gottes geht, abgelehnt werden muss.
Bei anderen Gelegenheiten wirft Jesus den Pharisäern vor, den Menschen mit Vorschriften unnötige Lasten aufzulegen (Mt 23,3-4; Lk 11,46); dass es ihnen um äußeres Ansehen und nicht um den Dienst an den Menschen geht (Mt 23,5-12; Mk 12,38-40; Lk 11,43; 20,46); dass sie das Himmelreich für die Menschen verschließen (Mt 23,13; Lk 11,52); dass der von ihnen verkündete Glaube die Menschen verdirbt (Mt 23,15); dass sie Spitzfindigkeiten mit einem Eid betreiben (Mt 23,16-21); dass sie über ihre Opfer und ihre Aktivitäten Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Treue vergessen, also das, worauf es wirklich ankommt (Mt 23,23; Lk 11,42) usw. Die Vorwürfe gegen die Pharisäer haben alle etwas mit ihrer Verkündigung und deren Stil zu tun. Hier gibt es viel Unnützes und sogar Schädliches. Nicht alles hat schlimme Folgen und, – das muss man den Pharisäern zugestehen –, es geschieht aus verständlichen Motiven:
- Das „Auflegen von Lasten“ mag geschehen, weil nach ihrer Erkenntnis dieses Tragen für einen vor Gott guten Lebensweg angemessen ist. Aber sie haben den konkreten Menschen aus dem Blick verloren“
- Das Streben nach äußerem Ansehen mag neben der Befriedigung des Bedürfnisses nach Anerkennung auch im Sinn einer Art missionarischen Vorbildfunktion verstanden werden – ein Pharisäer stellt sich der Öffentlichkeit! Indem er Beachtung findet, kann er auch seiner Botschaft von Gott Beachtung ermöglichen.
- Wenn sie das Himmelreich verschließen, so verstellen sie den Zugang. Es geht ihnen um alles Mögliche, auch um wichtige Dinge, aber sie kommen nicht mehr dazu, von Gott und dem Aufbau seines Reiches zu sprechen und Menschen einen Weg zu eröffnen. Und sie beschäftigen sich mit interessanten Diskussionen, vielleicht sogar über Glaubensfragen, nur Gott selbst wird dabei de facto vergessen.
- Das Gewinnen eines Gläubigen nach pharisäischen Maßstäben lässt sie die vielen Menschen übersehen, die nicht geordnet und angepasst ihr Leben gestalten. Die Pharisäer vermitteln weiters ihre Enge, ihre Oberflächlichkeit, ihre Vorurteile, ihre Methode und bringen ihre „Nachfolger“ dazu, in einer abgekapselten Denkwelt erstarrt zu denken und zu handeln. Es geht nicht um die Lebenswelt der Menschen, der man nicht mehr begegnet.
- Die Spitzfindigkeiten einer Eidesformel sind uns heute fremd. Aber das Verhalten der Pharisäer legt die Vermutung nahe, dass sie sich bestimmter Sprachformen bedienen, die ihnen die Möglichkeit geben, die Verbindlichkeit ihrer Worte quasi willkürlich festzulegen. Worauf man sich wirklich verlassen kann, ist dann nur Eingeweihten erkenntlich. Das ist ein Missbrauch der Sprache und macht Gespräche zu Wortspielen.
- Schließlich ist klar, dass Betonung von zweitrangigen Dingen bei gleichzeitigem Vergessen des Wesentlichen ein Irrweg ist. Obwohl der Pharisäer theoretisch sicher von der Wichtigkeit von Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Treue überzeugt waren und dieses ihrer Selbsteinschätzung nach hochgehalten haben, war ihr wirkliches Tun anders, weil sie die Dinge nicht im Geist Gottes zu sehen versucht haben. Und genau das macht dieses Tun vor Gott unnütz und ärgerlich.
Mit dem Blick auf eine christliche Konfliktkultur empfiehlt sich das Ernst-Nehmen von Mt 12,36 und das selbstkritische Hinterfragen der eigenen Sprachgewohnheiten. Was wird unnütz in dem Sinn geredet, dass es eigentlich Schaden bringt? Wieviel Polemik, Witz auf Kosten anderer, weil sie lächerlich gemacht werden, sollte besser unterlassen werden? Welche interessanten, aber im Sinn Gottes überflüssigen Themen binden Kräfte und Gedanken, die so für den Aufbau des Reiches Gottes verloren gehen? Welche Vorschriften und Schubladisierungen entsprechen eigenen Projektionen und Vorstellungen, vergessen aber, den Menschen in seinem Wert vor dem Angesicht Gottes zu suchen?
Es geht nicht bloß um Rhetorik, Gesprächsregeln und Stil, sondern um Kommunikationsformen, die aus einem geistlichen Streben heraus erwachsen müssen. Ohne regelmäßiges Überprüfen der eigenen Begegnungen und Worte in einer Gewissenserforschung, die immer sensibler und feinfühliger macht, kann das Maß an unnützer Rede nie kleiner werden. Verärgerungen, Zeitverschwendung und Gesprächsmüdigkeit sind dann die geringsten Konsequenzen von Sprach-Sünden.
Konfliktkultur: Verdächtigungen - Jesus beim Mahl mit den Zöllnern
„Ich bin gekommen, um die Sünder zur Umkehr zu rufen, nicht die Gerechten.“ (Lk 5,32)
Evangelium:
Jesus hält Mahl mit Zöllnern (Mt 9,9-13, Mk 2,15-17, Lk 5,27-32)
Jesus hält Mahl mit Zöllnern und Sündern – und sofort geht das Gerede los. Jesus spricht mit Außenseitern, ungeliebten und unliebsamen Personen, mit „den anderen“ und wird sogleich zumindest schief angesehen. Von diesem Kontakt bleibt etwas an ihm hängen. Es wird getuschelt, was er denn mit diesen gemeinsam habe, ein Karussell der Vermutungen, der Verdächtigungen und der Gerüchte kann beginnen.
In der hier beschriebenen Situation hat es Jesus relativ leicht, da ihm bzw. seinen Jüngern eine direkte und klare Antwort auf offen ausgesprochene Vorwürfe möglich ist. Außerdem ist offensichtlich, dass Jesus in diese Gesellschaft hineingerutscht ist, weil sein neuer Jünger – Levi bzw. Matthias – eben diese Gäste geladen hat.
Die Rollen sind eindeutig: die Zöllner wissen, dass sie unbeliebte Zöllner sind, die Sünder wissen ebenfalls um ihren Ruf. Jeder kennt seinen Platz in der Gesellschaft und in den Augen der anderen. Und da man „nebeneinander“ lebt, gibt es praktisch keine Berührungen und deshalb auch keine Konflikte auf dieser Ebene.
Eine christliche Konfliktkultur kann zunächst eine Konfliktvermeidungsstrategie herauslesen: die Rollen sollen eindeutig sein.
Für den „Seelsorger“ ist das klar: Da begegnet man den Gemeindemitgliedern, den Kranken, einigen Außenseitern usw. Auch im Laienapostolat sind die Rollen klar definiert: Der „Laienapostel“ bezeugt das Evangelium an seinem Arbeitsplatz, an seinem Wohnort usw. Aber wo jemand „Mensch unter Menschen“ ist, verschwinden die Rollen. Und so „normal“ das eigentlich ist, kann dies problematisch werden. Es gibt Begegnungen, mit denen man sich Verdächtigungen aussetzt, obwohl man bei diesem Kontakt sehr genau unterscheidet zwischen einer grundsätzlichen Wertschätzung des anderen als Menschen und seinem – vielleicht tatsächlich – problematischen Gehabe.
Im innerkirchlichen Bereich scheint eines der schlimmsten Dinge der Kontakt zu kirchlich Andersdenkenden zu sein: zu vermeintlichen oder wirklichen „Fundamentalisten“, „Progressiven“, „Liberalen“, „Konservativen“, zu jenen, die „ein anderes Kirchenbild haben“, usw. Wenn dann jemand nicht schon „über den Dingen“ steht, beginnen Unterstellungen, Verdächtigungen und Gerüchte. Das Nicht-abgrenzen, der Versuch, ein Gespräch zu führen, sogar das Verweigern der Zustimmung zu abwertenden Reden über „die anderen“ gilt als verdächtig… Denn manche differenzieren nicht zwischen der Wertschätzung einem Mitmenschen gegenüber, den Versuchen einer Vermittlung, dem Bemühen um Verständnis, dem Einnehmen einer anderen Sichtweise und einer „Anhängerschaft“.
Wer zu einem „innerkirchlichen Unbeliebten“ steht, egal aus welchen, vielleicht auch nur mitmenschlichen Gründen, macht sich selbst unbeliebt. – Im Vergleich dazu scheint heute der Kontakt mit – friedlichen – Atheisten oder mit Außenseitern der Gesellschaft unverdächtig, sogar anerkannt zu sein. Aber hier sind die Rollen eben klar.
Dennoch muss im Sinn einer christlichen Konfliktkultur das Vermeiden von Gerede, vorschnellen Beurteilungen, Verdächtigungen und Gerüchten eingemahnt werden. Eine Klärung ist nur selten möglich, weil ja vieles „hintenherum“ gesprochen wird. Das zeugt von mangelndem Vertrauen bzw. von Berührungsängsten und vergiftet die Atmosphäre. Allerdings widersprechen solche Bedenken und Ängste in Bezug auf den Kontakt und das Gespräch mit „andersdenkenden Christen“ dem Geist des Evangeliums, und ebenso die Weitergabe von Gerede, von Vorurteilen und von Gerüchten.