Das Stundengebet prägt den Tagesablauf durch die Beziehung mit Gott. Die hier vorliegenden Texte sind – vereinfacht – nach diesem Vorbild gestaltet. Dabei sind Psalmen, Gebete, Hymnen neu nach-gedichtet.
Erste Woche: am Morgen – während des Tages – am Abend
Herr, in dieser späten Stunde sind wir miteinander da.
In deiner Gegenwart will ich diesen Tag vollenden.
Aus der Bibel:
Ich schlage meine Wohnung in eurer Mitte auf und habe gegen euch keine Abneigung. Ich gehe in eurer Mitte; ich bin euer Gott und ihr seid mein Volk. (Lev 26,11-12)
frei nach Lk 2,29-32
Herr, nun lässt du mich in Frieden Ruhe finden
Ich habe deine Liebe erfahren.
Sie ist der Weg, der zu dir führt.
Sie ist das Licht, das die ganze Welt erhellt.
Sie ist das Wort, das Leben schenkt.
Sie ist die Wirklichkeit, in der du bei uns bist.
Sie ist deine Herrlichkeit mitten unter uns.
Herr, auf die vertraue ich.
In deine Hände lege ich mein Leben.
Lass mich deine Gegenwart erfahren.
In deine Hände lege ich mein Leben.
Gebet
Herr, nimm an diesen Tag.
Es war dein Tag, der Tag des Herrn.
Ein Tag der Auferstehung
und des Lebens, das stärker ist als der Tod.
In dieser Gewissheit lass mich vertrauen,
dass ich bei dir geborgen bin auf ewig.
Nimm an diesen Tag,
segne diese Stunde
und die Ruhe der kommenden Nacht.
MONTAG
Eröffnung
Herr, in dieser späten Stunde sind wir miteinander da.
In deiner Gegenwart will ich diesen Tag vollenden.
Aus der Bibel:
Die Stunde kommt und sie ist schon da, zu der die wahren Beter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit. (Joh 4,23)
frei nach Lk 2,29-32
Herr, nun lässt du mich in Frieden Ruhe finden
Ich habe deine Liebe erfahren.
Sie ist der Weg, der zu dir führt.
Sie ist das Licht, das die ganze Welt erhellt.
Sie ist das Wort, das Leben schenkt.
Sie ist die Wirklichkeit, in der du bei uns bist.
Sie ist deine Herrlichkeit mitten unter uns.
Herr, auf die vertraue ich.
In deine Hände lege ich mein Leben.
Lass mich deine Gegenwart erfahren.
In deine Hände lege ich mein Leben.
Gebet
Herr, nimm an diesen Tag,
alles, was ich begonnen und vollendet habe,
alles, was Stückwerk geblieben ist;
die Freude und die Sorge,
die Hoffnung und die Enttäuschung;
das Schöne und das Hässliche,
dem ich begegnet bin oder von dem ich gehört habe.
Nimm an diesen Tag,
segne diese Stunde
und die Ruhe der kommenden Nacht.
DIENSTAG
Eröffnung
Herr, in dieser späten Stunde sind wir miteinander da.
In deiner Gegenwart will ich diesen Tag vollenden.
Aus der Bibel:
Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich: Freut euch! Eure Güte werde allen Menschen bekannt. Der Herr ist nahe. (Phil 4,4-5 )
frei nach Lk 2,29-32
Herr, nun lässt du mich in Frieden Ruhe finden
Ich habe deine Liebe erfahren.
Sie ist der Weg, der zu dir führt.
Sie ist das Licht, das die ganze Welt erhellt.
Sie ist das Wort, das Leben schenkt.
Sie ist die Wirklichkeit, in der du bei uns bist.
Sie ist deine Herrlichkeit mitten unter uns.
Herr, auf die vertraue ich.
In deine Hände lege ich mein Leben.
Lass mich deine Gegenwart erfahren.
In deine Hände lege ich mein Leben.
Gebet
Herr, nimm an diesen Tag.
Du hast ihn mir gegeben,
ich lege ihn zurück in deine Hände
voll Vertrauen, dass er in deinen Augen gut war
in Augenblicken und Stunden,
in Gedanken, Worten und Taten,
im Schweigen und im Unterlassen –
wann immer Dein Geist mich geführt hat.
Nimm an diesen Tag,
segne diese Stunde
und die Ruhe der kommenden Nacht.
MITTWOCH
Eröffnung
Herr, in dieser späten Stunde sind wir miteinander da.
In deiner Gegenwart will ich diesen Tag vollenden.
Aus der Bibel:
Wir wollen einander lieben; denn die Liebe ist aus Gott und jeder, der liebt, stammt von Gott und erkennt Gott. Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt; denn Gott ist Liebe. (1 Joh 4,7-8)
frei nach Lk 2,29-32
Herr, nun lässt du mich in Frieden Ruhe finden
Ich habe deine Liebe erfahren.
Sie ist der Weg, der zu dir führt.
Sie ist das Licht, das die ganze Welt erhellt.
Sie ist das Wort, das Leben schenkt.
Sie ist die Wirklichkeit, in der du bei uns bist.
Sie ist deine Herrlichkeit mitten unter uns.
Herr, auf die vertraue ich.
In deine Hände lege ich mein Leben.
Lass mich deine Gegenwart erfahren.
In deine Hände lege ich mein Leben.
Gebet
Herr, nimm an diesen Tag.
Er war erfüllt von tausend Dingen.
Manches habe ich schon vergessen.
Anderes wird mir in Erinnerung bleiben.
Sieh, was es wert ist vor dir.
Sieh die Liebe, die Wirklichkeit geworden ist,
als du die Herzen berührt hast.
Nimm an diesen Tag,
segne diese Stunde
und die Ruhe der kommenden Nacht.
DONNERSTAG
Eröffnung
Herr, in dieser späten Stunde sind wir miteinander da.
In deiner Gegenwart will ich diesen Tag vollenden.
Aus der Bibel:
Es wird keine Nacht mehr geben und sie brauchen weder das Licht einer Lampe noch das Licht der Sonne. Denn der Herr, ihr Gott, wird über ihnen leuchten und sie werden herrschen in alle Ewigkeit.
(Offb 22,5)
frei nach Lk 2,29-32
Herr, nun lässt du mich in Frieden Ruhe finden
Ich habe deine Liebe erfahren.
Sie ist der Weg, der zu dir führt.
Sie ist das Licht, das die ganze Welt erhellt.
Sie ist das Wort, das Leben schenkt.
Sie ist die Wirklichkeit, in der du bei uns bist.
Sie ist deine Herrlichkeit mitten unter uns.
Herr, auf die vertraue ich.
In deine Hände lege ich mein Leben.
Lass mich deine Gegenwart erfahren.
In deine Hände lege ich mein Leben.
Gebet
Herr, nimm an diesen Tag.
Nun verhüllt die Dunkelheit das Licht.
Nun löst der Schlaf das Wachsein ab.
Du aber leuchtest in jeder Finsternis.
Und du wachst über der Ruhe deines Volkes.
Lass uns in dieser Nacht neue Kraft sammeln,
um morgen dein Licht zu sein für diese Welt,
um aufmerksam zu sein für das, was du uns zukommen lässt.
Nimm an diesen Tag,
segne diese Stunde
und die Ruhe der kommenden Nacht.
FREITAG
Eröffnung
Herr, in dieser späten Stunde sind wir miteinander da.
In deiner Gegenwart will ich diesen Tag vollenden.
Aus der Bibel:
Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht, wie die Welt ihn gibt, gebe ich ihn euch. Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht. (Joh 14,27)
frei nach Lk 2,29-32
Herr, nun lässt du mich in Frieden Ruhe finden
Ich habe deine Liebe erfahren.
Sie ist der Weg, der zu dir führt.
Sie ist das Licht, das die ganze Welt erhellt.
Sie ist das Wort, das Leben schenkt.
Sie ist die Wirklichkeit, in der du bei uns bist.
Sie ist deine Herrlichkeit mitten unter uns.
Herr, auf die vertraue ich.
In deine Hände lege ich mein Leben.
Lass mich deine Gegenwart erfahren.
In deine Hände lege ich mein Leben.
Gebet
Herr, nimm an diesen Tag.
Er war dein Geschenk,
das du mir anvertraut hast.
Achtsam wollte ich sein.
Manche Stunde war erfüllt.
Manche Stunde ist mir entglitten.
Du aber: Sieh bitte mit einem Lächeln auf mich.
Nimm an diesen Tag,
segne diese Stunde
und die Ruhe der kommenden Nacht.
SAMSTAG
Eröffnung
Herr, in dieser späten Stunde sind wir miteinander da.
In deiner Gegenwart will ich diesen Tag vollenden.
Aus der Bibel:
Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott, und Gott bleibt in ihm. (1 Joh 4,16)
frei nach Lk 2,29-32
Herr, nun lässt du mich in Frieden Ruhe finden
Ich habe deine Liebe erfahren.
Sie ist der Weg, der zu dir führt.
Sie ist das Licht, das die ganze Welt erhellt.
Sie ist das Wort, das Leben schenkt.
Sie ist die Wirklichkeit, in der du bei uns bist.
Sie ist deine Herrlichkeit mitten unter uns.
Herr, auf die vertraue ich.
In deine Hände lege ich mein Leben.
Lass mich deine Gegenwart erfahren.
In deine Hände lege ich mein Leben.
Gebet
Herr, nimm an diesen Tag.
Jetzt schließt sich der Kreis zwischen Wachen und Schlafen.
Jetzt ist Pause.
Nichts Wesentliches geschieht in meinem Leben
in den kommenden Stunden.
Doch du bist da.
Nimm an diesen Tag,
segne diese Stunde
und die Ruhe der kommenden Nacht.
Ergänzungen: Wiederkehrende Gebete aus dem Stundenbuch
Benedictus (Lk 1,68-79)
Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels!
Denn er hat sein Volk besucht und ihm Erlösung geschaffen;
Er hat uns einen starken Retter erweckt im Hause seines Knechtes David.
So hat er verheißen von alters her durch den Mund seiner heiligen Propheten.
Er hat uns errettet vor unsern Feinden und aus der Hand aller, die uns hassen;
er hat das Erbarmen mit den Vätern an uns vollendet und an seinen heiligen Bund gedacht:
an den Eid, den er unserm Vater Abraham geschworen hat;
er hat uns geschenkt, dass wir, aus Feindeshand befreit,
ihm furchtlos dienen in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor seinem Angesicht all unsere Tage.
Und du, Kind, wirst Prophet des Höchsten heißen;
denn du wirst dem Herrn vorangehn und ihm den Weg bereiten.
Du wirst sein Volk mit der Erfahrung des Heils beschenken in der Vergebung der Sünden.
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes
wird uns besuchen das aufstrahlende Licht aus der Höhe,
um allen zu leuchten, die in Finsternis sitzen und im Schatten des Todes,
und unsere Schritte zu lenken auf den Weg des Friedens.
Magnificat (Lk 1,46-55)
Meine Seele preist die Größe des Herrn, und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.
Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut.
Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter!
Denn der Mächtige hat Großes an mir getan, und sein Name ist heilig.
Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten.
Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten; er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind;
er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen.
Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehn.
Er nimmt sich seines Knechtes Israel an und denkt an sein Erbarmen,
das er unsern Vätern verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.
Nunc dimittis (Lk 2,29-32)
Nun lässt du, Herr, deinen Knecht,
wie du gesagt hast, in Frieden scheiden.
Denn meine Augen haben das Heil gesehen,
das du vor allen Völkern bereitet hast,
ein Licht, das die Heiden erleuchtet,
und Herrlichkeit für sein Volk Israel.
Schlussgebet
Herr, mein Gott,
du bist der Morgen und der Abend,
der Anfang und das Ende der Zeit.
Dir danke ich für die Ruhe der Nacht
und das Licht des neuen Tages.
Alles, was geschieht,
steht in Verbindung zu dir.
Herr Jesus Christus, du Licht der Welt,
du bist der Weg, den ich heute gehe,
du bist die Wahrheit, die mich heute leitet,
du bist das Leben, das ich finde.
Gib mir Geduld und Gelassenheit und Liebe,
dass ich dich wiederfinde in den Menschen.
Herr, du schöpferischer Geist,
wecke meine Sinne und Gedanken,
gib mir Fantasie und Klarheit,
ein empfindliches Gewissen,
das rechte, helfende Wort und das sorgsame Tun,
dass ich etwas Nützliches schaffe
und dieser Tag ein guter Tag wird.
Herr, heiliger Gott,
was du mir schickst, will ich annehmen,
Erfolg und Misserfolg, Freude und Mühsal.
Ich bitte dich für alle,
die diesen Tag mit Sorge beginnen, mit Angst oder Schmerzen.
Begleite uns, schütze uns, bewahre uns.
Ich danke dir für jeden neuen Tag.
Amen.
Alle Texte: Walter Krieger
Blitzlicht - Podiumsgespräch
DI Mag. Stephan Turnovszky, Jugendbischof, Carina Baumgartner, Jugendrat Vatikan, Angelika Hirschenberger, Netzwerk Jakob, Eva Wimmer, Katholische Jugend
Wann gelingt Jugendpastoral?
Wenn es Räume gibt, wo Jugendliche ihre Talente einbringen und entfalten sowie Gemeinschaft erleben können;
Wenn für sie Kirche als Zeichen der unbedingten Lebe Gottes erfahrbar wird; wenn sie im kirchlichen Kontext so angenommen werden, wie sie sind;
Wenn sie die Schönheit des Glaubens entdecken;
Wenn sich das kirchliche Umfeld evangeliumsgemäß verändert: die Gemeinde, die Gruppe, die Jugendlichen selbst.
Beispiele für gelingende Jugendpastoral:
Aktion 72 Stunden ohne Kompromiss, Gebetstreffen, Sommerwochen, Festival-seelsorge, Aufwachsen in einem positiven kirchlichen Netzwerk, Musicalprojekt, Weltjugendtag, Jugendwallfahrt; wenn es die Möglichkeiten gibt, eigene Talente auszuprobieren; wenn Jugendliche bemerken, dass sie angenommen und ihnen entsprechend herausgefordert werden
Es gibt eine Sehnsucht bzw. eine Bereitschaft, an jugendpastoralen Angeboten teilzunehmen. Die Anzahl scheint sekundär. Geplante Veranstaltungen können diesbezüglich stattfinden.
Die Jugendsynode war eine gute Erfahrung (für wenige). In diesem Sinn sollen Erfahrungen gestärkt werden. Das Synodenpapier erreicht zwar viele, bewirkt jedoch nicht wirklich etwas.
Wertvoll waren in diesem Kontext die internationalen Begegnungen von Jugendlichen. Dabei war Geschlechtergerechtigkeit ein wichtiges Thema.
Gut wäre es, wenn Jugendliche entsprechend am Synodalen Prozess der Weltkirche in den Diözesen beteiligt sind.
Es gibt verschiedene Ebenen für Partizipation: Wahrnehmung, Zuhören ... Mit-entscheiden, Verantwortung übernehmen (können): Dann braucht es die Offenheit dafür, dass sich manches verändert.
Eine Vielfalt der Jugendpastoral ist gut und wichtig. Zugleich braucht es Momente, in denen Einheit erlebbar ist.
Ja zu einem politischen Engagement! Es soll „evangeliumsgemäß“ sein. Es geht um eine positive Gestaltung, aber auch um Kritik. In Sachfragen können Christen unterschiedlicher Meinung sein.
Ein parteipolitisches Engagement hat in der Jugendpastoral keinen Platz; sehr wohl ein sozial- bzw. gesellschaftspolitisches Engagement: Aber auch ein kirchenpolitisches Engagement soll – im Dialog, in Diskussionen – zur Weiterentwicklung beitragen.
Beim Thema „Missbrauch“ wird hingewiesen auf die Rahmenordnung der Österreichischen Bischofskonferenz bezüglich Prävention und Umgang bzw. Aufarbeitung in Bezug auf Missbrauch.
Es zeigt sich eine Kulturänderung. Etwa werden Veranstaltungen bezüglich Prävention vorweg geprüft.
Bezüglich „missionarisch“ gibt es sehr unterschiedliche Verständnisse. Jugendpastoral ist missionarisch. Sie hat eine Sendung, eine Mission. Sie muss wissen, wozu sie da ist.
Blitzlicht - Alltag statt Abtauchen – Jugendliche und digitale Netzgemeinschaften
Jugendliche können sich stundenlang mit ihrem Smartphone beschäftigen. Sie wachsen in der digitalen Welt auf. Online und offline verschmelzen.
Die wichtigste Freizeitbeschäftigung bleibt jedoch das Treffen mit Freund/innen, mit Familie … Auch in ihren Netzwerken haben sie (vor allem oder ausschließlich) Kontakt mit persönlich Bekannten.
Digitale Medien gehören zum Alltag von Jugendlichen. 98% haben ein Smartphone.
82% nutzen es zum Lernen. Dabei sind Inhalte, die Wissensvermittlung mit Unterhaltung verbinden, wichtig. Während der Pandemie ist die Nutzung von Unterhaltungsplattformen gestiegen. Ebenfalls während der Pandemie sind Beschäftigungen zu Hause beliebter geworden (Backen, Basteln, ...)
98% nutzen WhatsApp. Steigend ist die Nutzung von TikTok, Youtube, Instagram, Snapchat; fallend ist Facebook. Im Kommen scheint Discord.
Die meisten Jugendlichen konsumieren, folgen Influencern und Channels, reagieren schnell … Nur wenige gestalten.
In Social Media ist „alles“ für alle zugänglich …
Eine Gefahr ist z.B. Cybermobbing, wovon Jugendliche vermehrt betroffen sind. Das erfordert einerseits Prävention, andererseits Verdeutlichung, wie man reagieren kann (Anzeige, …).
Kompetente kirchliche Präsenz in Social Media ist sehr ausbaufähig; z.B. auf der Linie der Katholischen Jugend Wien … (siehe: www.katholische-jugend.at )
Grundsätzlich:
Erwachsene sollen Interesse zeigen für das, was Jugendliche interessiert, womit sie sich (medial) befassen. Es gilt, die Lebenswelt der Jugendlichen ernst zu nehmen.
Informationen zum verantwortungsvollen Umgang mit Plattformen sollen genutzt werden.
Auf den Rat von Jugendlichen hören, gemeinsam „Richtlinien“ formulieren.
Es sollen Plattformen gefördert werden, die Datenschutz-konform sind.
Und: Erlebnispädagogische Alternativen zum digitalen Angebot sind für die Jugendpastoral interessant!
Medienpädagogik ist ein Dienst an, mit und durch junge Menschen. (Und Begleiter/innen lernen vielleicht selbst am meisten.) Die Vermittlung von Medienkompetenz ist eine jugendpastorale Aufgabe, Medienkompetenz ist ein Ziel der Jugendpastoral.
Konkret bringen Jugendliche ihre Expertise ein, können ihre Lebenswelt mitgestalten; die Begleitung Erwachsener, die hier Einblicke in diese Lebenswelt erhalten, hilft zu reflektieren.
Blitzlicht - „Christus will, dass Du lebendig bist“ – Die eigene Berufung finden und leben
Prof. Dr. Katharina Karl
1
Was ist Berufung?
Bis ins 16. Jahrhundert konnte jeder Beruf als Berufung verstanden werden.
Berufung ist ein Existenzial des Menschseins (Karl Rahner)
Berufung ist differenziert zu sehen als Berufung zum Christsein sowie in spezifischeren Berufungen (Hans Urs von Balthasar)
Das Zweite Vaticanum fokussierte Berufung sowohl als „Berufung aus der Taufe“, als auch als Berufung zum Menschsein (Gott hat jeden Menschen berufen, seine Würde zu entdecken und danach zu leben).
Eine Berufung zum Christ-sein entwickelt sich als dialogisches Geschehen zwischen Gott und Mensch. Sie ist ausgerichtet auf eine Berufung zur Heiligkeit, zur „Vollkommenheit“, die in der Liebe besteht.
Menschen erleben Spannungsfelder in ihrer Berufungsfindung: zwischen Freiheit und Notwendigkeit, zwischen Eigenem und Fremdem, zwischen Vermittlung und Unvermitteltheit.
Junge Menschen deuten ihre Berufungsentscheidung z.B. als Leben für Gott, als Gefühl/Erfahrung von Geführt-sein, als Sinnerfahrung, als Dasein für andere …
2
Impulse der Jugend-Synode (siehe: Christus Vivit)
Alle Jugendlichen sind berufen
Der Berufungsbegriff ist vielschichtig und mehrdimensional (siehe CV Kapitel 8 und 9)
Freiheit ist das Ziel der gewählten Berufung
3
Konsequenzen für die Begleitung junger Menschen (siehe das Dokument der Deutschen Bischöfe)
Voraussetzung für Begleitung: Beziehung, Vertrauen, Zuhören, Zuwendung, Zeit haben …
Gemeinsam das Leben deuten (Wirklichkeit wahrnehmen)
Zum nächsten Schritt der Lebendigkeit begleiten (Chancen finden) – siehe Christus Vivit 272
Wege in die Freiheit finden (Berufung wählen) – siehe Christus Vivit 297
Blitzlicht - Identitätsarbeit junger Menschen zwischen Selbst-Sein, Anders-Sein und Besser-Sein
Prof. Dr. Martin Dürnberger
1
Christ/innen sind füreinander JETZT Christus (vgl. Cyprian von Karthago).
Papst Franziskus betont in Christus Vivit, dass dies auch und besonders für junge Menschen gilt, und zwar für ALLE jungen Menschen.
2
Was ist das Jetzt der Jugendlichen? In welchen Gegenwarten leben Jugendliche und entwickeln darin ihre Identität? Wie kommen „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst“ (GS 1) vor?
Werteskala der Millennials:
Be a better version of yourself!
Be yourself!
Be!
Inwieweit gilt dies – mit allen Implikationen – auch heute?
Festzustellen ist, dass manche Werte bleiben (Leistungsbereitschaft grundsätzlich, Selbstverantwortung), andere sich abschwächen (Selbstoptimierung, Konkurrenzdenken), wieder andere verstärkt werden (Wohlbefinden, Zugehörigkeit). Neu erscheint ein deutlicheres Problembewusstsein etwa gegenüber der Umweltproblematik.
Zusammenfassend ist zu beobachten: eine Dialektik des Leistungsprinzips, Regrounding, Ernsthaftigkeit.
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Theologische Anschlussreflexion
Es gibt pastorale Anknüpfungspunkte: z.B. Regrounding, Schöpfungsverantwortung, Work-Life-Balance.
Eine Anregung zur Selbstreflexion: Was verstehe ich unter dem Satz: Ihr seid das Jetzt Gottes – im Blick auf die Jugend?
Jugend fordert heraus; in ihr begegnet eine Herausforderung zur Metanoia; in dem, was Jugend lebt, kann auch ich etwas vom Evangelium entdecken
Wie kann ich anderen die Zuwendung Gottes kommunizieren?
Man kann z.B. „heitere Gelassenheit“ ins Spiel bringen? - etwa nach dem Motto des Schutzpatrons der Jugend (Don Bosco): „Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen“.