Hoffnungsraum Alter
Zur Einführung und Vertiefung:
Hoffnungsraum Alter: vielfältig – selbstbestimmt – begleitet
Die demographische Entwicklung in unserem Land zeigt: Das Alter hat Zukunft!
Und zwar in vielfältiger Hinsicht.
- Schon länger stellen wir fest, dass Menschen in einem bestimmten Alter heute viel weniger ausgelaugt sind als früher. Viele bleiben aktiv, engagiert, interessiert, offen für Begegnungen. Das ist das Dritte Lebensalter. Diese „jungen Alten“ sind eine starke Zielgruppe für Werbung, Reisen, Kultur, Ehrenamtsangebote, altersgemäßes Wohnen – und natürlich für die Pastoral. Welches Wort des Evangeliums soll wie zugesagt werden?
- Die Phase eines Sich-Zurückziehens, einer Passivität, eines vorrangigen „Ausruhens“ kommt immer später: im Vierten Lebensalter. Weil aber immer mehr Menschen diese Lebensphase erleben, steigt der Bedarf an kompetenter Betreuung, an Aufenthaltsräumen, an Pflege, an finanziellem Aufwand. – Eine Seelsorge für diese Menschen muss einerseits gut auf deren Situation eingehen, andererseits auch Angehörige im Blick haben, die oft „Begleitung“ benötigen würden.
- Die Begrenztheit des menschlichen Lebens wird bei Krankheiten deutlich, von denen man vor allem im Alter betroffen wird. Aber z.B. Demenz ist ein Phänomen, das auch Jüngere trifft. In diesem Sinn sind Ergebnisse der Demenzforschung interessant, weil man daraus ableiten kann, was in dieser Situation hilfreich und möglich ist. – Auch die Seelsorge steht hier vor Neuland.
- Alt werden nicht nur die anderen, sondern auch man selbst. In gewisser Weise spiegeln die Themen dieses Ateliers wider, was man vielleicht selbst oder im engsten Familien- und Freundeskreis erleben mag. Altern und „das Alter“ betrifft jede/n. – Und so könnte man fragen: Was wünsche ich mir von einer Pastoral, wenn ich alt bin?
- Es gibt noch eine Dimension, vielleicht die wichtigste: Welche Botschaft spricht Gott durch alte Menschen? Was sagt er zu mir? Doch es geht nicht um eine realitätsferne fromm gemeinte Spiritualisierung des Alters, sondern um realistische Perspektiven, die ermutigen und vielleicht Gelassenheit schenken. Und darin lebt Hoffnung. Denn hier eröffnen sich – oftmals sehr kleine – Quellen einer Freude über einfachste Dinge und Ereignisse. Was früher selbstverständlich war: darüber kann man vielleicht staunen. Und das Leben insgesamt wird (noch einmal) staunenswert.
Was gibt also Hoffnung?
Gott ist da.
Gott eröffnet auch im Alter Hoffnungsräume
und er freut sich über seine Mitarbeiter/innen.