Hoffnungsraum Schöpfung
Zur Einführung und Vertiefung:
Hoffnungsraum Schöpfung – die Welt ist voller Lösungen
Die Welt ist schön.
Wenn man lernen darf, mit den Augen von Kindern zu sehen, wird dies wieder neu bewusst.
Später darf man entdecken, wie das alles zusammenpasst:
Welches „Wunder“ ein einziger Flügelschlag eines Schmetterlings ist!
Wie sinnvoll Lebensräume unter Tieren und Pflanzen aufgeteilt sind!
Was bei einem Atemzug zusammenspielt! Usw.
Die Welt ist kein „Problem“. Auch der Mensch ist kein Problem.
Er hat allerdings die Fähigkeit, Probleme zu lösen, aber auch zu schaffen; Probleme zu überwinden oder sie so zu vergrößern, bis sie unlösbar werden.
Der Mensch ist Gestalter der Welt.
Eine Sensibilisierung in den letzten Jahrzehnten für Umweltverantwortung zeigt viele Möglichkeiten auf, wie diese Weltgestaltung sorgsam geschehen kann, damit auch künftige Generationen die Schönheit dieser Welt möglichst umfassend erleben können. Aber die einzelnen Themen sind so groß und breit, dass man sich als Einzelne/r überfordert fühlen kann, all das zu befolgen, was als sinnvoll gilt; vor allem, wenn viele andere dies nicht tun ….
Es ist eine Frage des persönlichen Lebensstils.
Wie kann man umweltbewusst leben? Aus christlicher Sicht kann es dabei nicht vorrangig um das Befolgen von Umwelt-Geboten gehen, schon gar nicht, wenn sie absolut gesetzt werden. Denn an erster Stelle steht die Liebe zu Gott, die sich durch seine Schöpfung vermittelt, das heißt: Freude, Dankbarkeit, Respekt. Und ebenfalls an erster Stelle steht die Liebe zu den Menschen, die auch durch einen verantwortungsvollen, solidarischen Lebensstil gegenüber der Umwelt verwirklicht wird.
Das führt zur Frage des gesellschaftlichen Lebensstils.
Eine/r allein kann fast nichts tun. Doch es gibt viele Gleichgesinnte, die einander im persönlichen Lebensstil bestärken; die miteinander (in Gruppen, in Gemeinden) Umweltbewusstsein praktizieren; die ihre Erfahrungen und Einsichten einbringen in eine gesellschaftliche Bewusstseinsentwicklung.
Das kann dann zu Entscheidungen führen, die auf breiter Ebene Geltung haben und größere Dimensionen umfassen. Aber dabei sind die Widerstände oder die Gleichgültigkeit manchmal von jenen groß, die andere Interessen verfolgen.
Um dann nicht zu resignieren oder zynisch oder ideologisch eng zu werden, braucht es wahrscheinlich eine spirituelle Kraft.
Die Frage einer Schöpfungs-Spiritualität ist daher wesentlich.
Wenn es nämlich bloß pragmatisch, flach, moralisierend bleibt, kann man sich die Freude an einem Umwelt-verantwortungsvollen Verhalten leicht verderben lassen. Denn „alles“ ist nicht möglich; jede/r bleibt Umwelt-Sünder. Vergebung, Neuanfang, Ermutigung, Freude, Dankbarkeit sind Geschenke Gottes.
Übrigens begegnen einander in dieser Frage manche Religionen und Weltanschauungen, die auf verschiedenen Wegen zu einem gleichen Ziel kommen: die Bewahrung der Schöpfung, die Verantwortung für eine die Natur achtende Menschenwelt ist Gabe und Aufgabe aller.
Die Frage Was soll ich tun? steht zumeist im Vordergrund. Dazu gibt es viele Antworten und Anregungen, die als bereichernd erlebt werden können.
Diese Frage steht aber auch im Zusammenhang mit den Fragen Was kann ich wissen? Was darf ich hoffen? Und Was ist der Mensch? (Kant) –
Im Sinn eines Hoffnungsraumes Schöpfung ist es angemessen, sich immer wieder zu informieren und kundig zu machen; und zu überlegen, wohin der Weg dieser Welt wohl geht.
All das zusammen führt zu einem vertieften Verstehen über das Mensch-Sein selbst bzw. über ein Entdecken der Berufung des Menschen zur Ebenbildlichkeit mit Gott –
auch in diesem konkreten Hoffnungsraum Schöpfung.