Impulstexte zu pastoralen Themen: Sind Frauen langsam gleich-berechtigt?
Welche „Frauen-Bilder“ gibt es in der Gesellschaft?
Wozu beruft Gott Frauen in der Kirche?
Die Diskussionen um die Rollen von Frauen in der Gesellschaft lassen niemanden kalt. Sie werden oft emotional geführt und lösen vielschichtige Betroffenheit aus. Merkwürdig geführte Debatten um Frauen in den englischen Clubs (oder bei den Philharmonikern) und Tragödien von Frauen in der „Dritten Welt“ (oder als Opfer der Gewalt bei uns) zeigen andeutungsweise die Bandbreite des Themas.
Die Rolle der Frau in der Gesellschaft hat sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten wesentlich verändert. Trotzdem bleibt die Praxis hinter der theoretischen Gleichstellung zurück. Frauen tragen durchschnittlich größere Belastungen als Männer. Sie erhalten für gleiche Arbeit weniger Lohn. Ihre beruflichen Aufstiegschancen sind begrenzter. Ihre Leistungen in den Familien, vor allem in der Kindererziehung, werden wenig anerkannt. In manchen Kreisen hält sich beharrlich die Einstellung, Frauen als zweitrangig zu betrachten. Andererseits ist die Verwirklichung von Formen gleich-berechtigten Zusammenarbeit von Frauen und Männern im Berufsleben und vermehrt auch in den Familien erfreulich. Hier wächst ein neues Bewusstsein von Partnerschaft.
In christlicher Sicht wird Frauen und Männern, Laien, Ordensleuten und Priestern die gleiche Würde zugesprochen. In der Praxis scheint das anders zu sein. Der „Wert“ einer Person wird an ihrer (Macht-)Position gemessen. Dabei stehen Frauen in der zweiten Reihe.
Wie bedeutend ein Mensch für die Kirche und die Gesellschaft wirklich ist, hängt von der von ihm eingebrachten Liebe ab. Aber das wird selten entsprechend gewürdigt. Au0erdem kann dieses Argument benutzt werden, Probleme von Ungerechtigkeiten zu verharmlosen.
Die Diskussion um neue Ämter und Beauftragungen insbesondere für Frauen zeigt, dass die gegenwärtige Situation von vielen als ungenügend empfunden und erfahren wird. Denn das kirchliche Leben in den Gemeinden und Gruppierungen wird zu einem überwiegenden Teil von Frauen getragen, denen andererseits wenig Entscheidungsbefugnis zugestanden wird.
Daneben wächst auch eine Sensibilität für die Sprache in der Gesellschaft und in der Kirche. Ohne einer Übertreibung zu verfallen, ist der berechtigte Wunsch nach einer sorgsamen Sprache, in der Frauen entsprechend berücksichtigt werden, ernst zu nehmen.
Welche Benachteiligungen von Frauen sehe ich?
Wo habe ich erlebt, dass eine Situation der Erniedrigung einer Frau sich verändert hat?
In welchen Diensten sehe ich Frauen in der Kirche?
Wie gelingt Frauen – gemeinsam mit ihren Männern und Kindern – Berufstätigkeit und Familie in Einklang zu bringen?
Wodurch kann die Wertschätzung der unbezahlten Leistungen von Frauen in der Familie oder in ehrenamtlichen Tätigkeiten steigen?
Wie kann Frauen geholfen werden, die Opfer von Diskriminierungen und Gewalt geworden sind?
Welche (leitende) Aufgaben nehmen Frauen in unserer Gemeinde wahr?
Welche Wünsche haben Frauen an unsere Pfarrgemeinde?
Wo müssen wir in unserer Pfarrgemeinde insbesondere in der Liturgie achtsamer mit der Sprache umgehen?
Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. Denn der Mächtige hat Großes an mir getan, und sein Name ist heilig.