Impulstexte zu pastoralen Themen: Ökumene - Bewegung zur größeren Einheit
Was können Christen verschiedener Kirche und kirchlicher Gemeinschaften voneinander lernen?
Was verbindet Christen?
Die Spaltung der Christen in verschiedene Kirche und kirchliche Gemeinschaften ist eigentlich ein Skandal. Vor allem die Geschichte der Missverständnisse und der Feindschaft – auch heute – sind ein Widerspruch zum Evangelium und der Bitte Jesu um die Einheit der Jünger. Hier sind alle Christen herausgefordert, ihrer Verpflichtung zur Einheit und zur Überwindung der Trennung nachzukommen. Das wird zunehmend bewusst, etwa durch die Ökumenische Bewegung. Der Weg der Kirche in die Zukunft kann nur mehr ökumenisch ausgerichtet sein. Dabei kann auf viel Gemeinsamkeit aufgebaut werden.
Das Sakrament der Taufe wird in Österreich von den christlichen Kirche und Gemeinschaften gegenseitig anerkannt als Eingliederung in den Leib Christi, d.h. in das Geheimnis seines Todes und seiner Auferstehung. Die Taufe begründet das sakramentale Band der Einheit zwischen den Christen. Die Gläubigen sind eins, weil sie sich im Geist, in der Gemeinschaft des Vaters und des Sohnes befinden. Die Taufe lässt sie teilhaben an der Umkehr, dem Glauben, der Vergebung der Sünden und dem Geschenk der Gnade.
Eine besondere Brücke für die Einheit sind konfessionsverschiedene Ehen und Familien. In ihnen bietet sich die Chance, den Reichtum verschiedener Glaubenstraditionen zu entdecken und auch für andere fruchtbar zu machen, andererseits sind sie ganz persönlich von der Spaltung der Christen betroffen und belastet.
Alle Christen sind verbunden durch die Heilige Schrift, das Gebet und das Tun der Liebe. Sie finden sich zu vielfältiger Zusammenarbeit, zum Dialog und zum gemeinsamen Zeugnis (z.B. in der Bibelarbeit, beim Gebet, in Bildungseinrichtungen, bei gemeinsamen pastoralen Diensten, in der Mission, im sozialen, kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Engagement, im interreligiösen Dialog, im Bereich der Medien usw.).
Auf dem Weg zur Einheit ist eine gute Kenntnis des eigenen Glaubens und ein sorgsames Wahrnehmen von Unterschieden zu anderen notwendig, damit trotz guten Willens ein Problem nicht übergangen wird, das sich später als Hindernis erweisen mag. Das spezifisch Eigene ist nicht trennend. Es darf auf Offenheit und das gegenseitige Bemühen um Verständnis vertrauen. Nur die Sünde (z.B. Intoleranz, Rechthaberei) reißt Gräben auf und verhindert Einheit. Eine vollkommene Einheit der Christen ist menschlich nicht machbar, sondern kann nur in der Kraft des Heiligen Geistes voranschreiten. Dabei mag der Reichtum mit-geteilt werden, den die verschiedenen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften als Wahrheit Jesu Christi entdecken.
Wie treu bin ich gegenüber meiner in der Taufe vermittelten Berufung zum Christsein?
Wie kann ich andere Kirchen und kirchliche Gemeinschaften besser kennenlernen?
Wo kann ich mich an einer ökumenischen Initiative beteiligen?
Bei welchen konkreten Projekten in unserer Umgebung können Christen verschiedener Konfessionen zusammenarbeiten?
Welche Sorgen haben andere Kirchen in unserer Region; welche Anregungen können wir von ihnen für unsere Probleme empfangen?
Wie soll das nächste ökumenische Gebet in unserer Region gestaltet werden?
Welche Begleitung erfahren konfessionsverschiedene Ehen und Familien in unserer Pfarre?
Wie kann das Anliegen der Einheit der Christenbei uns immer wieder gegenwärtig werden?
Wie wollen wir das Ereignis der Ökumenischen Versammlung 1997 in Graz „Versöhnung – Gabe Gotts und Quelle neuen Lebens“ für unsere Pfarre fruchtbar werden lassen?