Impulstexte zu pastoralen Themen: Gemeindeerneuerung - die große Wirkung kleiner Schritte
Wo ist Gott spürbar?
Was haben wir für die Menschen anzubieten?
Ein dichtes Netz von Pfarrgemeinden durchzieht unser Land. Zusätzlich gibt es zahlreiche Orte, wo kirchliche Gemeinschaften leben. Hier gibt es überall sehr viel Leben, viel Solidarität, viele Möglichkeiten Gottes, sichtbar und zeichenhaft unter den Menschen zu wohnen. Aber es gibt auch manche Ermüdung und Ideenlosigkeit. Die Freude der Botschaft Gottes durch Jesus Christus ist nicht überall spürbar. Manches mag an gesellschaftlichen Umständen liegen. Aber es wird auch viel Kraft für die Aufrechterhaltung von Gewohnheiten und Strukturen aufgewendet, die anderswo fehlt.
Weniger Menschen besuchen die Gottesdienste. Die Liturgie hat scheinbar wenig mit dem Leben zu tun und ist selten Ausdruck einer Gottessuche der Gemeinde. Die Art des Feierns eröffnet oftmals keinen Zugang zu ihrem tieferen Verständnis.
Wie die Kirche stets aufgefordert ist, sich zu erneuern, gilt dies ebenso für unsere Pfarrgemeinden. Dabei geht es um ein immer wieder neues Entdecken der Absicht Gottes, die – und darauf können wir vertrauen – zutiefst den Bedürfnissen und Sehnsüchten der Menschen am Ort entspricht.
Es geht um Erfahrungen Gottes und um die Gestaltung eines Kristallisationspunktes, von dem möglichst viel Liebe und Lebensimpulse auf unterschiedlichste Art ausgehen. Erst daran schließt sich das Bemühen an, dass „möglichst viele kommen“ um Anteil zu nehmen.
Die Pfarre ist ein Ort, wo Menschen mit Gott und miteinander ins Gespräch kommen, wo sie ihre Glaubens- und Lebensfragen austauschen und einander in der Suche nach Gott und nach einem sinnvollen und gerechten Leben helfen können.
Es geht nicht um das Feststellen von Defiziten, sondern um die Wahrnehmung und Anerkennung des Wertvollen, das geschieht. Die Pfarre ist kein „Dienstleistungsunternehmen“ oder die „Außenstelle“ einer kirchlichen Struktur. Es muss nichts perfekt sein, denn eine Gemeinde ist vielfach ein „Lernort“. Es geht nicht um vorzeigbare Leistungen. Nicht, wer mehr tut, wer mehr kann, wer mehr entscheidet, ist hier wesentlich, sondern wer näher bei Jesus Christus und dem Menschen ist.
Eine Gemeinde ist eine „Missionsstation“, von der Menschen sich ausgesandt wissen, um das, was sie vom Evangelium verstanden haben, zu leben und zu verkünden. Eine Pfarre braucht Prioritäten, eine regelmäßige Gewissenserforschung, was nötig, und eine Kultur der Gelassenheit für all das, was möglich oder zukünftig möglich oder eben nicht möglich ist.
Was in einer Pfarrgemeinde geschieht, ob „viel“ oder „wenig“: es soll sorgsam sein und Zeit haben, vorbereitet, durchgeführt, nach-gedacht und bedankt zu werden.
Was bedeutet mir unsere Pfarre?
Was kann ich zu einer einladenden und für Gott offenen Atmosphäre beitragen?
Was hat mir selbst im Leben weitergeholfen?
Welche Sehnsüchte und Bedürfnisse haben die Menschen in unserem Pfarrgebiet?
Was wissen die Menschen über unsere Pfarrgemeinde?
Was können die Menschen von unserer Gemeinde erwarten?
Wer bringt Ideen und Impulse in unser pfarrliches Leben ein?
Wofür wenden wir in unserer Pfarre die meisten Kräfte auf?
Was ist die Absicht Gottes mit uns?
Wir wollen mit euch gehen, denn wir haben gehört, Gott ist mit euch.