Impulstexte zu pastoralen Themen: Caritas - Gott ist Liebe
Wer ist mein Nächster?
Wozu drängt die Liebe Christi?
Die Caritas als Organisation ist ein gesellschaftlich anerkanntes Aushängeschild der katholischen Kirche in unserem Land. Caritas ist aber mehr als eine Einrichtung der Mitmenschlichkeit, die Großartiges leistet. Caritas, d.h. Liebe, vor allem zu den Bedürftigen, ist Grundauftrag der Kirche und jedes einzelnen Christen. Was Menschen an göttlicher Liebe geschenkt erhalten, wird an den weitergegeben, der sie braucht. In ihm wird sie Gott selbst erwidert.
Gott solidarisiert sich mit den Armen und begegnet in ihnen. Somit ist der Dienst an den Nächsten, an den Bedürftigen: Gottesdienst.
Liebe ist ein Risiko. Sie stellt keine Bedingungen. Sie erträgt es, auch verkannt und unbedankt zu bleiben. Sie hält es aus, wenn Menschen, denen Liebe erwiesen wird, unfreundlich bleiben. Liebe ist bereit, in so manches Elend einzutauchen, um Beistand zu sein. Liebe schreckt sich nicht, weder vor großen noch vor kleinen Aufgaben. Aber „Erfolge“ lassen sich praktisch nicht messen. Caritas nimmt jeden Menschen an, wie er ist, und sieht ihn als Geschöpf Gottes. Dabei achtet sie nicht auf Herkunft, Nationalität, Religion, Lebensweise oder Geschlecht.
Dass Caritas eine Grunddimension des gemeindlichen Lebens ist, beginnt langsam bewusster zu werden. Dabei können die „klassischen“ Dienste wie Altenarbeit, Krankenbesuche, Caritas-Sammlung und anderes eine Brücke bauen zu einem neuen Verständnis von Caritas angesichts vieler neuer Gesichter von Armut und Bedürftigkeit.
Im Mittelpunkt der Caritas steht der Mensch mit seiner unverlierbaren Würde, der inmitten seiner Lebenswirklichkeit zur eigenverantwortlichen Teilnahme und Mitgestaltung ermutigt wird. In der Liebe (Caritas) teilen Menschen einander das handeln Gottes mit. Dabei wird ein ursprüngliches Antlitz der Kirche sichtbar.
Caritas ist in den Augen der Menschen ein wesentliches Merkmal kirchlicher Glaubwürdigkeit. Sie ist offen für die Zusammenarbeit mit kirchlichen, öffentlichen und privaten Stellen, die sich in gleicher oder ähnlicher Weise für Benachteiligte, Schwache und Arme einsetzen. Sie hilft und sucht Helfer zu finden für aktuelle Notsituationen.
Caritas will aber auch Unrecht und Leid auf den Grund gehen. Sie versucht, die Wurzeln von Not in den Herzen der Menschen und in ungerechten Strukturen aufzudecken und zu beseitigen. Es geht um den Aufbau einer solidarischen Gesellschaft und einer gerechteren Welt, wie sie von Gott her gemeint sein mag.
Wie verhalte ich mich in meiner Nachbarschaft, vor allem gegenüber „schwierigen“ Menschen?
Welche caritativen Bemühungen unterstütze ich?
Wie wirkt sich die Liebe Gottes zu den Bedürftigen in meinem Leben aus?
Wofür engagieren sich Pfarrmitglieder außerhalb unserer Gemeinde?
Mit wem kann unsere Gemeinde bei sozial-caritativen Projekten zusammenarbeiten?
Wo kann in unserer Gemeinde Menschen in Not (vorübergehend) Wohnraum zur Verfügung gestellt werden?
Wie weit ist Caritas ein Schwerpunkt in unserer Gemeinde?
Welches Zeichen kann in unserer Gemeinde mit der Feier des Sakramentes der Krankensalbung gesetzt werden?
In welcher Form ist „Gastfreundschaft“ in unserer Gemeinde erfahrbar?
Die Liebe erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand.