Impulstexte zu pastoralen Themen: Eucharistie - Einladung zum Leben
Woran kann man erkennen, dass die Eucharistie der Höhepunkt des Lebens der Kirche ist?
Was bedeutet die Eucharistie?
In unserer Wochenendgesellschaft gilt es, die freie Zeit gemäß den eigenen Interessen optimal zu nützen. Da werden „Termine“ als störend empfunden, wenn man deren Notwendigkeit nicht mitvollziehen kann. So wird ein Besuch eines Sonntagsgottesdienstes akzeptiert, wenn er einem eigenen Bedürfnis entspricht. Das gilt ebenso für den Kommunionempfang, auch wenn man zum ersten Mal seit Monaten wieder an einem Gottesdienst teilnimmt, ohne dass ein besonderer Grund daran gehindert hätte.
Es scheint immer schwieriger, Zugänge zum Verständnis der Eucharistie zu finden. Dieses braucht Orte und Zeiten während der Woche, soll die Eucharistie nicht zu einem isolierten und fremden Ereignis des wöchentlichen Zeitablaufs werden. Eine äußerliche „Pflichterfüllung“ trägt das Leben nicht. Gar eine Abwesenheit von der sonntäglichen Eucharistiefeier gibt Gott keinen Raum, sich zu schenken. Damit würde sie ihre zentrale Bedeutung als Mittelpunkt und Höhepunkt des christlichen Lebens verlieren – ohne dass sie ersetzt werden könnte. Ein – mancherorts notwendiger – Ersatz durch sonntägliche Wortgottesdienste ist daher in gewissem Sinn „gefährlich“.
In der Teilnahme an der Eucharistie folgen die Gläubigen der Einladung Gottes, der sie beschenkt. Es kommt darauf an, diese Geschenke Gottes in ihrer Unscheinbarkeit und „Gewohnheit“ neu zu entdecken. Eine ansprechende Gestaltung hilft, aber sie ist nicht der Kern der Sache. Es geht nicht um äußere Aktivität, nicht um Zerstreuung, sondern um eine innere Sammlung hin zur Lebensmitte. Das braucht Zeit, Raum, Einstimmung und ein Sich-Öffnen für die eigene Tiefe. Dann lässt die Eucharistiefeier Menschen aufleben.
Die Eucharistie ist eine Danksagung an Gott: für seine Schöpfung, für die Erlösung durch Jesus Christus, für die Zugehörigkeit zu ihm. Sie ist Gedächtnis des Leidens und der Auferstehung Jesu und darin vergegenwärtigtes Opfer. Sie ist Mahl als Ausdruck der Teilhabe am Leben und am Leib Christi. Sie ist Gemeinschaft mit Gott und Versammlung der Gläubigen untereinander. Sie ist ein Ort, wo Gott spricht.
Entscheidend ist die Haltung der Offenheit, der Aufmerksamkeit und Dankbarkeit gegenüber den Worten und Zeichen Gottes, mit der auch die Routine des gewohnten Ablaufs durchbrochen wird. Wenn Menschen Gott ihre Zeit und ihr Kommen zur Eucharistiefeier schenken, soll dies als Ausdruck einer lebendigen (Liebes-)Beziehung zu verstehen sein.
Welchen Bezug hat die Eucharistie zu meinem Leben?
Wie weit gelingt es mir, in der Eucharistiefeier aktiv Anteil zu nehmen?
Welche Bedeutung hat die Eucharistie für mein Glaubensleben – auch während der Woche?
Inwiefern sind Gottesdienste ein wertvoller Beitrag für das gesellschaftliche Leben in unserem Land?
Wie erleben die Menschen in der Nachbarschaft einer Kirche die Gläubigen, die zu einer Sonntagsmesse gehen?
Welchen Eindruck könnte jemand bekommen, der ahnungslos und ohne Vorkenntnisse einen Gottesdienst in unserer Gemeinde besucht?
Wie führt unsere Liturgie die Gottesdienstteilnehmer zu Gott hin?
Wer in unserer Gemeinde hat ein geistliches Gespür und eine Begabung für liturgische Gestaltung?
Auf welche Weise kann das Verständnis der Eucharistie in unserer Gemeinde wachsen?