Impulstexte zu pastoralen Themen: Taufe - Leben annehmen
Warum werden Menschen getauft?
Was sagt Gott durch die Taufe?
Die meisten Österreicher empfangen die Taufe. Das ist Ausdruck einer grundsätzlichen Religiosität, die jedoch nicht viel mit einem Bekenntnis zu Jesus Christus zu tun haben muss. Dabei spielt neben der Tradition, in einer „Volkskirche“ eine kirchliche „Dienstleistung“ in Anspruch zu nehmen (und damit ein Familienfest zu feiern) und der Wunsch nach „Segen“ sicherlich eine Rolle. Der Weg, die Taufe als Sakrament des Glaubens zu verstehen und als solches zu empfangen, ist aber oft noch weit. – Natürlich begegnen auch Menschen, bei denen eine Lebensentscheidung für Jesus Christus in seiner Kirche die Grundlage für den Wunsch nach einer Taufe (für ein Kind) darstellt.
Die Taufe ist zuerst Geschenk, die Liebeszusage Gottes an uns Menschen, in der ausdrücklich Gottes „JA“ zugesprochen wird. Dieses „Ja“ Gottes macht uns zu Gliedern des Gottesvolkes, der Kirche. Wo dieses Zeichen aufgenommen und beantwortet wird, kann Erlösung im Leben eines Menschen anfanghaft Wirklichkeit werden. Ein Leben im Bewusstsein der Taufe zu führen heißt: Jesus Christus wird immer mehr zum Maß der persönlichen „Lebensqualität“, zum Vorbild des eigenen Lebensstils, zum „Herrn“, den man über sein Leben bestimmen lässt bzw. dem man sich anvertraut.
Eine besondere Chance zum tieferen Verstehen der Taufe bietet die Firmung als „Vollendung“ der Taufe. Die Taufe neu anzunehmen (Tauferneuerung) wird für Menschen, die bisher kaum bewusst als Christen gelebt haben, zu einem Weg der Bekehrung. Für praktizierende Gläubige kann die Wiederentdeckung der Taufe Hindernisse in der persönlichen Nachfolge Christi aus dem Weg räumen (Umkehr).
Ein Hineinwachsen in die Lebensgemeinschaft Christi durch die Taufe geschieht etwa durch die bewusste Feier der Sakramente, besonders der Eucharistie, durch das Hören auf das Wort der heiligen Schrift, durch bewusste Lebensgestaltung nach dem Evangelium und der Übernahme einer Aufgabe als Zeuge des Evangeliums in Kirche und Gesellschaft. Bei der Vorbereitung für eine Feier der Tauferneuerung bzw. in der Vorbereitung (Katechumenat) und der Taufe Erwachsener bzw. bei der Begleitung von Eltern der zu taufenden Kinder findet dieser Prozess und die daraus folgende Lebensentscheidung eine sichtbare Form. Die Entdeckung der eigenen Taufe als das, was sie meint, ist eine große Chance, die Christen aller Konfessionen gemeinsam gegeben ist, in eine tiefere Beziehung zu Jesus Christus hineinzuwachsen.
Was bedeutet mir die Taufe?
Wie bewährt sich meine Lebensentscheidung für Christus in der Familie, im Beruf, im Freundeskreis, in der Nachbarschaft?
Welche konkreten Schritte einer Umkehr zu Jesus Christus verlangt eine Vorbereitung für eine Tauferneuerung von mir?
Wie begegnen wir Menschen, die ohne erkennbaren Glauben zu Jesus Christus die Taufe (für ihr Kind) wünschen?
Welche zentralen Inhalte sollen sie mit der Taufe verbinden können?
Wie können Menschen, die selten oder gar nicht in der Kirche gesehen werden, ihre aufgrund der Taufe gegebene Zugehörigkeit erfahren?
Welche Art von Taufvorbereitung (Katechumenat) könnte es in unserer Gemeinde geben?
In welcher Form könnte es in unserer Gemeinde eine Vorbereitung und Feier der Tauferneuerung (außerhalb der Osternacht) geben?
Unter welchen Voraussetzungen trauen wir uns zu, für die Taufe zu werben?
Ihr seid alle durch den Glauben Söhne Gottes in Christus Jesus. Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus (als Gewand) angelegt.