Impulstexte zu pastoralen Themen: Schöpfung - Gott trägt das Leben
Was bedeuten die Dinge?
Wie wird Gott durch sie erkennbar?
Die Welt scheint Rücksichtslos auf Gewinn ausgerichtet zu sein – um jeden Preis. Andres sind etwa die Skandale um BSE-Rinder, Massentierhaltung und Tiertransporte, gentechnische Feldversuche, Giftmülltransporte usw. nicht zu erklären. Eine atemberaubende Gleichgültigkeit, solange man nicht selber betroffen ist, und eine ohnmächtige Ratlosigkeit ermöglichen Werke der Umweltschädigung.
Aber der Widerstand aufgrund eines steigenden Umweltbewusstseins wächst. Den Menschen wird klar, dass ein zerstörerisches Verhalten und unterschiedliche Produktionsbedingungen (ökologische und soziale Standards) irgendwo auf dieser Welt auch bei uns sehr direkte Auswirkungen haben. Das macht das Thema „Verantwortung für die Schöpfung“ zu einer dringlichen und fundamentalen Frage für Kirche und Welt, für dessen Verständnis eine christliche Katechese über die Schöpfung wiedergewonnen werden muss.
Der christliche Glaube bezeugt, dass Gott Schöpfer und Herr dieser Welt ist. Der Mensch ist Verwalter, dem die Gabe der Schöpfung anvertraut wurde, um sie von Generation zu Generation dem Willen Gottes gemäß zu gestalten und als Grundlage für Leben, Nahrung, Wohnung und Freude weiterzugeben.
Der Glaube mag eine Achtsamkeit, Dankbarkeit, Freude, manche Umkehr und vielfach ein Umdenken in Bezug auf Lebensgewohnheiten bewirken. Dabei kommt es auf ein neues bewusstes Maßhalten an. Das kann Opfer verlangen. Das kann bedeuten, Konflikte einzugehen, aber auch Kooperationen über nationale, politische, wirtschaftliche, soziale und religiöse Differenzen hinaus zu suchen im Sinne einer gemeinsamen Verantwortung.
Es ist nötig, sich immer wieder Kenntnisse anzueignen, um das eigene Verhalten zu überprüfen und zu ändern. Die Erkenntnis von Fehlern, von verzichtbarer Bequemlichkeit, von Schuld, soll motivieren, es in Zukunft „besser zu machen“.
Worte sind schön, aber sie zählen nicht. Es kommt auf die nützliche Tat und auf den tatsächlich gegangenen ersten Schritt an. Und jeder noch so kleine Schritt ist wertvoll.
Die von Gott geschaffene Welt ist der Ort, wo er den Menschen begegnet. Die Schöpfung ist die Ermöglichung von Heil. In ihr ereignen sich Geschichte und Heilsgeschichte. Sie ist Geschenk und gemeinsame Lebensgrundlage aller.
Wer – glaube ich – hat Macht auf dieser Welt?
Wie sieht mein persönliches Verhalten aus unter dem Gesichtspunkt meiner Verantwortung für die Schöpfung: in meinem Wohnbereich, in der Familie, im Beruf, in der Freizeit?
Wann nehme ich mir Zeit, die Spuren Gottes in der Schöpfung zu entdecken?
Zu welchen Konflikten kann ein Engagement für die Verantwortung gegenüber der Schöpfung führen?
Wo gibt es Informationen über schöpfungs- bzw. umweltgerechtes Verhalten?
Welche Möglichkeiten haben Konsumenten, sich für umweltschonende Produktion / Verarbeitung / Verteilung einzusetzen?
Welches Beispiel von schöpfungsgerechtem Verhalten kann unsere Pfarrgemeinde geben (in Bezug auf Büro, Reinigung, Abfall, Energie, Grünanlagen, Fahrzeuge, Kulinarisches, Bewusstseinsbildung)?
Mit wem wollen wir über unsere Gemeinde hinaus zusammenarbeiten, um die gemeinsame Verantwortung aller Menschen für die Schöpfung wahrzunehmen?
Welche Zeichen können wir in der Liturgie setzen?
Groß und wunderbar sind deine Taten, Herr, Gott und Herrscher über die ganze Schöpfung.