Im Glauben verschränken sich immer vier Dimensionen miteinander: verkünden - beten - leben - feiern.
Es ist das Recht jedes Christen, das Wort Gottes vollständig, unverkürzt und in aller Klarheit zu empfangen (vgl. Catechese Tradendae 30). Das bedeutet, der Glaube soll ganzheitlich und organisch angeboten bzw. vermittelt werden. Das vollzieht sich in einem Beziehungsgeschehen: in der Beziehung zu Gott, zu Jesus Christus und zur christlichen Gemeinschaft. Dieses Beziehungsgeschehen soll immer mehr von Liebe geprägt sein (KKK 158).
Die vier Dimensionen - Bekenntnis des Glaubens, Liturgie, Lebensordnung gemäß dem Evangelium und Gebet - haben einen gemeinsamen Bezugspunkt: das christliche Mysterium, das im Ostergeheimnis fokussiert ist.
Auch jegliche Katechese bzw. jegliches Verkündigungsgeschehen soll organisch dem Ganzen des Glaubens dienen. Sie sensibilisiert für die Dynamik des Beziehungsgeschehens zwischen Gott und Mensch: Gnade und Dank bzw. Geschenk und Antwort. Deshalb soll jede Katechese kerygmatisch und mystagogisch sein, d.h. inhaltsbezogen und das Geheimnis aufschließend.
- Inhalt der Katechese ist Jesus Christus und die Beziehung zu ihm in und durch die Kirche. Es ist wichtig, diese Beziehung auch in Worte zu fassen. - Das Geschenk des Heils soll stets in Zusammenschau dieser vier Dimensionen erzählt und weitergegeben werden. Es genügt nicht, etwa die Bibel zu kennen, sondern das Wort Gottes soll auch gefeiert, gebetet und in Lebenspraxis umgesetzt werden. - Verantwortliche in der Verkündigung (Katecheten/Katechist/innen) leben den Glauben in all seinen Dimensionen. Sie sind gleichsam durchdrungen vom Evangelium, das durch sie den Menschen gebracht wird. (Zusammenfassung frei nach Enzo Biemmi « Un foi annoncé prié vecu celebré »)