Die Arbeitsgemeinschaft der Österreichischen Mesnergemeinschaftenist der Zusammenschluss aller diözesanen Mesnergemeinschaften Österreichs und der Mesnergemeinschaft in Südtirol.
Die Aufgaben der Arbeitsgemeinschaft liegen vor allem in der Kommunikation dieser Gemeinschaften untereinander und in der Umsetzung gemeinsamer Anliegen, die den Berufsstand der Mesner und Mesnerinnen betreffen.
Die Kommunikation der Verantwortlichen der Mesnergemeinschaften geschieht vor allem durch die Jahrestagung, die zumeist in Salzburg stattfindet, aber auch durch (Vorstands-)Sitzungen, Telefonate, E-Mail-Kontakte und persönliche Begegnungen. Dies sind gute Gelegenheiten, gemeinsame Anliegen zu besprechen.
Das Kommunikationsorgan für die Mitglieder aus ganz Österreich ist die Mesnerzeitung "Katholische Mesner",die vier Mal im Jahr erscheint. Fast 2.000 Stück werden an Mesner und Mesnerinnen sowie an verschiedene Pfarrämter verschickt.
Die Ausbildung der Mesner und Mesnerinnen geschieht meist durch den "Mesner Fernkurs". Dabei handelt es sich um einen Fernkurs, bei dem die Teilnehmer/innen zuhause lernen, dann das Gelernte in gemeinsamen Treffen miteinander austauschen und bei der Abschlussprüfung mit den Verantwortlichen der Mesnerschule zusammentreffen und in einem Vortrag und einem Abschlussgespräch die Prüfung ablegen.
Es gibt auch Bestrebungen, die Ausbildung der Mesner und Mesnerinnen weiter zu entwickeln und zwar in Form eines Intensivkurses, der drei oder vier Wochen dauern und in einem Bildungshaus oder einem Kloster stattfinden soll. Vor allem Hauptamtliche könnten so eine fundierte Ausbildung erhalten.
Die religiöse Vertiefung spielt in den Mesnergemeinschaften eine wichtige Rolle. Auf gesamtösterreichischer Ebene gibt es Wallfahrten, die alle fünf Jahre stattfinden.
Auf uns ist Verlass!
Mesnerdienst in Corona-Zeiten
Die Coronavirus-Krise zeigt uns drastisch, dass es bei weitem nicht selbstverständlich ist, miteinander Gottesdienst zu feiern, pfarrliche Zusammenkünfte wie eine Pfarrgemeinderatssitzung durchzuführen oder schlichtweg das gemeinschaftliche Miteinander in unseren Pfarrgemeinden zu leben.
Rückblickend hat das Leben in den Pfarren Österreichs eine der schwersten Krisenzeiten erfahren. In Gesprächen mit Priestern und anderen in der Seelsorge tätigen, sowie mit Mesnerinnen und Mesnern wurde deutlich, dass die hinter uns liegende Zeit als sehr bedrückend empfunden und mit dem Gefühl der Machtlosigkeit verbunden wurde.
Die Aktivitäten in unseren Pfarren waren auf ein absolutes Minimum heruntergefahren oder kamen gänzlich zum Erliegen. Als sehr schmerzlich wurde von vielen Betroffenen die Feier der Karwoche und der Osterfeiertage empfunden, die in den Kirchen nur im kleinsten Kreis gefeiert werden durften.
In der Krisenzeit wurden jene Menschen besonders hervorgehoben, die trotz allem das Funktionieren des öffentliche Lebens in der Versorgung mit Lebensmitteln oder im Gesundheitswesen ermöglichten. Im kirchlichen Leben haben jene, die den Mesnerdienst versehen dafür gesorgt, dass der Minimalbetrieb zu dem die geöffneten Kirchen und deren Instandhaltung oder die Begleitung der spärlichen Gottesdienste gehörten, aufrecht erhalten werden konnte.
Als Lockerungen dazu führten, dass wieder Gottesdienste mit größeren Gemeinden in den Kirchen gefeiert werden konnten, galt es durch Verhaltensregeln und Hygienemaßnahmen auf die vorherrschende Situation Rücksicht zu nehmen. Um diese Maßnahmen in den Gemeinden umzusetzen, waren wiederum jene gefordert, die im Mesnerdienst tätig sind. Dies führte zwangsläufig zu einem nicht unwesentlichen Mehraufwand im Hinblick auf die Reinigung und organisatorische Tätigkeiten.
Allen, die durch die Fortführung ihrer Mesnerdienste während dieser belastenden Zeit und damit auch als Unterstützung der Seelsorge ein wichtiges Zeichen gesetzt haben, sei an dieser Stelle ein herzlicher Dank und ein tief empfundenes „Vergelt's Gott“ ausgesprochen. Sie haben eindrücklich gezeigt, dass auch in schweren Zeiten Verlass auf sie ist!
Martin Salzmann
Bundesvorsitzender der Österreichischen Mesner Gemeinschaft
1. "Klassisches" und "neues" Ehrenamt Lang dauernde Bindungen sowie hierarchische Ordnung im Sinne von Leitungspersonen, die viele fleißige Helfer dirigieren, kennzeichnen das "klassische" Ehrenamt. Entfaltungsmöglichkeiten und Selbstverwirklichung stehen hingegen im Zentrum der Aufmerksamkeit für das "neue" Ehrenamt. Der damit verbundene Wertwandel zieht auch eine veränderte Sichtweise in Bezug auf freiwillige unbezahlte Tätigkeit nach sich. Der allgemeine Trend geht weg von Dauerengagement in einer dienenden Funktion in Großorganisationen. Bevorzugt werden kürzere, unverbindlichere Einbringungsformen in sinnvoll erlebter anspruchsvoller Tätigkeit. Merkmale eines zeitgemäßen und attraktiven Ehrenamtes sind: - Selbstverwirklichung - Selbstverpflichtung - Eigenverantwortung - Soziale Einbindung und Teilhabe an Entscheidungsprozessen - Vielseitigkeit und Erlebnisreichtum. "Klassisches" und "neues" Ehrenamt sind heute nebeneinander zu finden. Es gibt noch genügend Vertreter/innen des "klassischen" Ehrenamtes. Manche Ehrenamtliche sagen von sich, sie hätten Anteile von beiden Erscheinungsformen. Sie fühlen sich z.B. noch einer Organisation stark verbunden, stellen sich aber nur mehr zeitlich begrenzt, in klar abgegrenzten Aufgabenbereichen zur Verfügung. Der Trend hin zum "neuen" Ehrenamt ist deutlich spürbar bei älteren Menschen, denn auch Senior/innen schätzen ihre neu gewonnene Unabhängigkeit und bestimmen über ihre Freizeitgestaltung und lassen sich nicht mehr einteilen. Bei Jugendlichen ist das neue Ehrenamt noch stärker vertreten als in älteren Personengruppen, was darauf schließen lässt, dass der Trend hin zum "neuen" Ehrenamt sich weiter verstärken wird. Es besteht jedoch die Chance, dass "neue" Ehrenamtliche so in ihre Organisation hineinwachsen, dass sie durch ihr Engagement zu den "langfristigen tragenden Säulen" werden mit deutlichen Merkmalen "klassischen" Ehrenamtes, die in jeder Organisation existenziell notwendig sind.
2. Das Ehrenamt im Hinblick auf den Mesnerdienst Die Mitarbeit einer Vielzahl von Laien in einer Pfarrei ist heute selbstverständlich. Ehrenamtliche Mitarbeit hat im kirchlichen Bereich eine besondere Stellung. Sie gehört zu den tragenden Säulen des kirchlichen und gemeindlichen Lebens. Einer der ältesten Laiendienste in der Kirche überhaupt - so könnte man sagen - ist der Mesnerdienst. Eigentlich geht seine Geschichte zurück auf das Volk Israel zurück, wo bereits Leviten als Tempeldiener bekannt waren. Im Neuen Testament wird berichtet, dass Jesus zwei seiner Jünger vorausschickte, um das Paschamahl vorbereiten zu lassen. Und in der Urkirche wird erstmals um das Jahr 217 die Weihe zum Ostiarier erwähnt, der für Ordnung im Gottesdienstraum Sorge trug. Schon sehr früh, als die Gottesdienste aus den Hauskirchen in öffentliche Räume verlegt wurden, zeichneten sich die Aufgaben für das Amt des Mesners ab.
In Österreich ist der ehrenamtliche Mesnerdienst nicht wegzudenken. Denn der hauptamtliche Mesnerdienst beschränkt sich auf wenige große Pfarreien oder Wallfahrtskirchen. Der überwiegende Teil des Mesnerdienstes wird im Nebenamt oder ehrenamtlich verrichtet. In vielen Pfarreien ist in letzter Zeit der Trend zu beobachten, dass immer mehr Mitglieder eines Mesner-Teams den Mesnerdienst untereinander aufteilen.
3. Rahmenbedingungen für den sorgsamen Umgang mit der Ressource "Ehrenamt" im Mesnerdienst Die Bereitschaft zu ehrenamtlichen Tätigkeiten ist nach wie vor in hohem Maße vorhanden. Tatsache ist jedoch, dass die Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, wählerisch geworden sind. Sie wollen im Vorhinein wissen, auf was sie sich einlassen und stellen für sich Bedingungen auf, die ihre Tätigkeit im Ehrenamt erfüllen muss. Daher ist es notwendig, gute Rahmenbedingungen zu schaffen, damit der ehrenamtliche Dienst als Mesner/in für alle Beteiligten befriedigend bewerkstelligt werden kann.
Anforderungsprofil Die Pfarrei muss sich im Klaren sein, welchem Anforderungsprofil der zu suchende Ehrenamtliche gewachsen sein muss. Dazu ist eine klare Arbeitsplatzbeschreibung notwendig, die Aufgaben auflistet. Neben den fachlichen Fähigkeiten sind auch menschliche Kompetenzen zu berücksichtigen, die für dieses Amt mitgebracht werden müssen. Werden bei der Stellenbesetzung zu viele Abstriche am Anforderungsprofil zugunsten der Bewerber gemacht, schadet dies dem Status des Amtes und führt oft zur Überforderung.
Anfang und Ende Bevor jemand in das Amt des Mesners aufgenommen wird, müssen Arbeitsbedingungen, Anfang, Dauer und Beendigung der Arbeit abgeklärt und festgelegt werden. Regelmäßige Reflexionen sollen deutlich machen, ob die ursprünglichen Vereinbarungen den tatsächlichen Verhältnissen entsprechen. Damit ein Ehrenamt auch ohne Gesichtsverlust von beiden Seiten beendet werden kann, ist es notwendig, dass bereits am Beginn der Tätigkeit ein überschaubarer zeitlicher Horizont angesetzt wird, an dem diese Tätigkeit wieder beendet wird, wobei eine Verlängerung des Amtes möglich sein soll.
Organisationsstruktur Der Mesner ist ein Teil eines Teams, welches in einer Pfarre tätig ist. Partnerschaftlichkeit und Respekt füreinander sind zwei wesentliche Grundhaltungen, die für ein gedeihliches Miteinander notwendig sind. Klare Aufgaben- und Kompetenzzuteilungen sind notwendig, um ein reibungsloses Zusammenspiel zu ermöglichen. Ehrenamtliche möchten nicht als Befehlsempfänger fungieren. Es ist daher wichtig, sie in Informations- und Entscheidungsprozesse einzubinden.
Zeitressourcen Ehrenamt darf keine Vollbeschäftigung sein. Die Grenzen durch andere Verpflichtungen (Beruf, Familie, persönliche Bedürfnisse) sind zu akzeptieren. Es muss daher grundsätzlich geklärt werden, welcher Zeitaufwand vom Ehrenamtlichen für dieses Amt eingebracht werden will.
Ausbildung Die Kernaufgabe des Mesnerdienstes besteht in der Vorbereitung des Gottesdienstes und der Pflege des Gotteshauses und dessen Einrichtung. Eine fachliche Aus- und Weiterbildung ist daher unumgänglich und muss dem ehrenamtlichen Mesner gewährleistet und von ihm in Anspruch genommen werden. Dazu sind eine Einschulung vor Ort sowie der Besuch von Aus- und Fortbildungsangeboten der Mesnergemeinschaften notwendig. Die Übernahme der Kosten sowie eine klare Regelung für Aufwandsentschädigungen und Spesenersatz ist Sache der Pfarre.
Versicherung Die Diözese oder die Pfarre hat für einen ausreichenden Versicherungsschutz (Haftpflicht-, Unfall- und KFZ-Kaskoversicherung) für die Tätigkeiten im Rahmen des ehrenamtlichen Mesnerdienstes Sorge zu tragen.
Spesen Auslagen, die im Rahmen der ehrenamtlichen Tätigkeit entstehen, sollen unbürokratisch gegen Vorlage einer Rechnung geltend gemacht werden können. Voraussetzung ist jedoch eine klare Vereinbarung über den Spesenersatz, bevor die Ausgaben getätigt werden.
Tätigkeitsnachweis Für den beruflichen (Wieder-)Einstieg kann es von Vorteil sein, wenn durch den Nachweis ehrenamtlicher Tätigkeit die soziale Kompetenz unterstrichen wird. Daher soll ein ehrenamtlicher Mesnerdienst - wenn dies erwünscht wird - durch einen Tätigkeitsnachweis, der Umfang, Dauer, Art und Qualität der ehrenamtlich geleisteten Arbeit festhält, bestätigt werden.
Berichte Die ehrenamtlichen Arbeitsstunden im Mesnerdienst und die dadurch ersparten Mittel sollen als Leistung sichtbar gemacht werden (Tätigkeitsbericht, Öffentlichkeitsarbeit).
Anerkennung, Dank Kleine Aufmerksamkeiten (z.B. eine Einladung zu einem jährlichen Ausflug, zu einem Abendessen) motivieren und zeigen Dank und Wertschätzung für die ehrenamtliche Tätigkeit. Am Ende der ehrenamtlichen Mesnertätigkeit sollen ein offizieller Dank und Abschied sowie ein feierliches Übergaberitual an den neuen / die neue Amtsinhaber/in stehen.
Standards für die Ausbildung
Das Berufsbild des Sakristans Das Berufsbild des Sakristans erhält von der unmittelbaren Nähe zum Altar seine Würde und seine Bedeutung. Die Träger dieses Berufes sind zum unmittelbaren Dienst in der Kirche berufen. Nachfolgende Kernaufgaben sind dem Berufsbild des Sakristans zuzuordnen: - Vorbereitung der Gottesdienste in Sakristei und Kirche - Assistenz bei der Sakramentenspendung - Verantwortung für die Kirche und kirchliche Gebäude - Verantwortung für das gesamte Inventar und die Kulturgüter der Kirche - Tradierung des örtlichen kirchlichen Brauchtums - menschliche und vertrauliche Beziehung zu allen Tätigen im liturgischen Dienst und in der Gemeinde.
Die vorliegenden Kernpunkte aus dem Berufsbild des Sakristans setzen voraus, dass der Sakristan diese durch ein zu erwerbendes Fachwissen mitprägt. Sein Leben aus dem Glauben und seine Identifikation mit der Kirche sind unerlässliche Voraussetzungen.
Die Situation des Sakristanendienstes Kirche als Versammlung der Gläubigen, die ihre Liturgie in unterschiedlichen Gottesdienstformen in einem Raum feiert, bedarf für ihr Gelingen eines Dienstes. Der Sakristan richtet den Feierraum her. Darüber hinaus schafft er die Voraussetzungen, damit sich an denen, die einen liturgischen Dienst versehen, und der mitfeiernden Gemeinde das Werk der Erlösung vollziehen kann. Unsere säkularisierte Gesellschaft fordert Menschen, die von ihrem Glauben überzeugt sind. Fragen des Glaubens, wie auch die fachlichen Anforderungen, bedürfen einer speziellen Ausbildung, die über die Inhalte des Glaubens, der Liturgie und der praktischen Ausführung des Dienstes informiert. Die Umstrukturierung der herkömmlichen Pfarreien in größere Seelsorgeräume erfordert vom Sakristan eine ausreichende Kompetenz und Flexibilität für neue Herausforderungen. Im Zusammenspiel mit anderen Gemeindediensten ist es notwendig, dass das Aufgabenfeld des Sakristans klar umschrieben wird. Der Sakristanendienst kann hauptamtlich, nebenberuflich und ehrenamtlich ausgeführt werden. Für alle, die einen Sakristanendienst versehen, ist eine solide Einführung vor Ort und eine grundlegende Ausbildung erforderlich. Dazu dienen die nachfolgenden Ausbildungsstandards, die innerhalb einer Einrichtung zur Sakristanenausbildung erfüllt werden sollen.
Standards für die Inhalte des Lehrplans in der Sakristanenausbildung:
Liturgie: - die liturgischen Feiern - das liturgische Jahr - liturgische Haltungen und Gesten - die liturgischen Gewänder und Textilien - die liturgischen Geräte - die liturgischen Bücher und Arbeitshilfen - Kirche und Kirchenraum - die liturgischen Orte im Raum der Kirche
Praktische Sakristanenlehre - Fachgerechte Handhabung und Pflege von - liturgischen Geräten, Paramenten und Textilien - technischen Einrichtungen (Läuteanlagen, Uhr, Heizung, Beschallungsanlage, elektrische Anlagen, sanitäre Einrichtungen usw.) - Kirchengebäude und Nebenräumen - Kirchenschmuck - Außenanlage (Winterdienste) - Vorratshaltung: Kerzen, Weihrauch, Messwein, Leuchtmittel usw. - Sicherheitsfragen: Brandschutz, Einbruch, Diebstahl, Unfallverhütung, (Berufsgenossenschaft) - Umweltschutz und Ökologie - Umgang mit dem "Werkbuch Sakristei"
Beurteilung und Beauftragung Der Abschluss der Ausbildung wird mit einem Zeugnis bescheinigt. Dieses Zeugnis soll anstellungs- und vergütungsrelevant sein. Die Beauftragung zum Dienst soll in der Gemeinde, die Übergabe des Zeugnisses in einem feierlichen Rahmen der Diözese vollzogen werden.
Lehrmittel: Als Standardwerk zur Ausbildung empfehlen wir das Buch "Der Sakristanendienst", Verlag Herder ISBN 3-451-28313-1, Freiburg 2005, 352 Seiten. Als Arbeitshilfe für den Sakristan in der Sakristei empfehlen wir das "Werkbuch Sakristei", Verlag Bergmoser und Höller (Art.-Nr.: 29-85), Ordner DIN A4, 120 Blatt, inkl. CD-Rom, Aachen 2000.
Kirchenrechtliche Anmerkungen
Der Mesnerdienst darf im Sinne des Kirchenrechts - in enger Anlehnung an den Wortlaut des Gesetzes - als Amt, konkret gesprochen als Hilfsamt, qualifiziert werden. Es handelt sich um einen Dienst, der durch kirchliche Anordnung eingerichtet und auf Dauer angelegt ist sowie auf die Wahrnehmung eines geistlichen Zwecks - das sind jene Ziele, deren Erreichung zumindest mittelbar der Verwirklichung des göttlichen Sendungsauftrags dient - ausgerichtet ist. Ein Mesner übt seine Tätigkeit nicht mehr nur in eigener Verantwortung aus, sondern wird im Namen der Kirche als deren besonderes Organ tätig. Mit der Amtsübertragung werden Pflichten und Rechte begründet, die über die, jedem Gläubigen aufgrund der Initiation zukommenden Pflichten und Rechte hinausreichen. Die besondere Bedeutung des Mesnerdienstes liegt in der unmittelbaren Nähe seiner Tätigkeit zur Kirche und besonders zum Altar. Die Aufgaben, mit denen ein Mesner konfrontiert wird, haben im Gegensatz zu früher nicht nur an Quantität, sondern vor allem hinsichtlich ihrer Vielfalt und der Anforderungen, die an die betreffende Person gestellt werden, zugenommen. Während in der Vergangenheit die Tätigkeit des Sakristans hauptsächlich vom liturgischen Dienst bestimmt war, muss er heute auch in vielen anderen Bereichen zumindest Grundkenntnisse aufweisen und sich in der Zusammenarbeit mit den Mitgliedern der Gemeinde als teamfähig erweisen. Grundlegend sind Kenntnisse über das Kirchenjahr und die liturgischen Bücher. Im Zusammenhang mit dem Kirchenschmuck ist neben einfachen Kenntnissen aus der Floristik auch das Gefühl für liturgische Zusammenhänge notwendig. Die meisten Kirchen sind heute, was das Geläute, Kirchenturmsuhr, Mikrophone und Beleuchtung betrifft, mit einer ausgefeilten Technologie ausgestattet, die einen entsprechenden Sachverstand in ihrer Bedienung erfordert. Nicht unterschätzt werden dürfen die Anforderungen, die die Betreuung der anvertrauten Kirche und Sakristei an den Mesner stellt, vor allem aus der Sicht der kulturellen Diakonie, der sich die Kirche zutiefst verpflichtet weiß. In seiner täglichen Arbeit geht der Sakristan oft mit viele Jahrhunderte alten, kostbaren Stiftungsgütern, Kunstschätzen und Kulturgütern um, deren sachgerechte Behandlung und Pflege höchste Sorgfalt und entsprechendes Fachwissen verlangt. Nicht hoch genug geschätzt werden kann die Bedeutung, das Gewicht und das Ansehen, welches Mesnern vor allem in jenen Pfarreien zukommt, die ohne einen Priester am Ort auskommen oder sich einen Pfarrer untereinander teilen müssen. Hier wird der Mesner in besonderer Weise zum ersten Ansprechpartner vor Ort und zu einem wahren "custos" für das Gotteshaus.
Literatur
Der Sakristanendienst. Das Handbuch für die Praxis.
Verlag Herder ISBN 3-451-28313-1 Ca. 353 Seiten, September 2005, € 19,90
Zehn Fachleute der Sakristanenausbildung im deutschsprachigen Raum erklären umfangreiches Wissen über die Liturgie, die Räumlichkeiten sowie den fachlichen Umgang mit Gewändern, Geräten, Blumenschmuck und vielem mehr. Ein detailliertes Stichwortregister verhilft schnell zu Antworten auf alle anfallenden Fragen. Erläuterungen der Fachbegriffe z.B. aus Kirchenbau oder Liturgie ergänzen das Nachschlagewerk und helfen Ehrenamtlichen wie auch Neulingen sich zurechtzufinden.
Werkbuch Sakristei
Arbeitsvorlagen zur professionellen Planung und effektiven Dienstausführung in Ihrer Kirche und Sakristei. Verlag Bergmoser und Höller (Art.Nr. 29-85) Order ca. 120 Blatt, incl. CD-Rom, € 24,95
Diese Werkmappe richtet sich an alle, die bei der Arbeitseinteilung, Planung und Durchführung des Sakristanendienstes beteiligt sind. Für die vielfältigen Aufgaben rund um das Kirchengebäude, die Einrichtung und den Dienst an der Liturgie findet man übersichtlich gegliederte Informationen sowie Arbeitsvorlagen zur Planung und effektiven Ausführung. Alle Arbeiten, deren Durchführung sowie die Kontrollaufgaben, die zum Sakristanendienst gehören, können schriftlich festgehalten werden. Die gewonnene Übersicht erleichtert die Einteilung und hilft, nichts zu vergessen. Durch die auszufüllenden Formblätter gestalten Sie das Werkbuch individuell und maßgeschneidert für Ihre Kirche – ein einmaliges Unikat, das genau den Bedürfnissen Ihres Dienstes entspricht.
Mesner/in und Hausmeister/in im Dienst der Schöpfung
Hg. von der Konferenz der Umweltbeauftragten der Kirchen Österreichs in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft der Österreichischen Mesnergemeinschaften