"Sonntag der Völker" am 29. September zeigt Vielfalt in der Kirche
Die katholische Kirche in Österreich feiert am 29. September den traditionellen „Sonntag der Völker“. Im Wiener Stephansdom und den Bischofskirchen in mehreren Landeshauptstädten gibt es besondere Gottesdienste, die wesentlich von Gläubigen der heimischen anderssprachigen katholischen Gemeinden mitgestaltet werden. Chöre, Musiker und Tanzgruppen aus verschiedenen Ländern werden Lieder, Gebete und Tänze aufführen und auch bei anschließenden Agapen und Begegnungsfesten auftreten. Viele Gläubige kommen in traditionellen Trachten in die Kirchen und bringen Speisen, Blumen und Symbole aus ihren Herkunftsregionen zum Altar.
„Der Sonntag der Völker soll daran erinnern, dass Migrantinnen und Migranten nicht nur längst Teil unserer Gesellschaft geworden sind, sondern dass wir die kulturelle Vielfalt geradezu als Kennzeichen der Katholizität in uns tragen“, erklärt Alexander Kraljic, Nationaldirektor der katholischen anderssprachigen Seelsorge in Österreich. Weltkirchlich fällt der „Sonntag der Völker“ auch mit dem vom Papst ausgerufenen „Welttag der Migranten und Flüchtlinge“ zusammen.
Mindestens eine halbe Million Katholiken in Österreich haben Migrationshintergrund, wobei laut Schätzungen zwei Drittel von ihnen in Wien und Umgebung leben. Die meisten der praktizierenden Gläubigen sind in den deutschsprachigen Ortspfarren integriert, viele jedoch auch in den sogenannten anderssprachigen Gemeinden. Dort wird in rund 30 Muttersprachen der Gottesdienst gefeiert, wobei oft Räumlichkeiten deutschsprachiger Pfarrgemeinden mitgenutzt werden.
Vielsprachige Festgottesdienste
Im Stephansdom feiert Weihbischof Franz Scharl am Sonntag, 29. September, um 10.15 Uhr den Festgottesdienst zum „Sonntag der Völker“ mit zahlreichen Seelsorgern der europäischen anderssprachigen Gemeinden in Wien. Nach der Messe, bei der auch für die Ukraine-Hilfe gesammelt wird, findet im Arkadenhof des Erzbischöflichen Palais eine internationale Agape statt.
Weitere besonders gestaltete Gottesdienste gibt es unter anderem in Graz, Innsbruck, Linz, St. Pölten und Klagenfurt. In Linz lädt die Diözese im Anschluss an die vielsprachige Messe zum „Sonntag der Völker“ im Mariendom (10 Uhr) zu einem „Begegnungsfest“ mit Musik, Tänzen und kulinarischen Köstlichkeiten der verschiedenen mitwirkenden Gruppen auf dem Domplatz. Im Grazer Dom beginnt der Festgottesdienst mit anschließender Agape ebenfalls um 10 Uhr. Im St. Pöltner Dom findet die Messe ab 10.30 Uhr statt.
Mehr als zehn muttersprachliche katholische Gemeinden Innsbrucks werden im Innsbrucker Dom zu St. Jakob um 11.30 Uhr die Messe mit dem neuen Dompropst Jakob Bürgler feiern und den Gottesdienst mit Liedern, Gebeten und Tänzen aus ihrer Heimat mitgestalten. Danach ist auch hier ein „Begegnungsfest“ auf dem Domplatz geplant.
Den mehrsprachigen Festgottesdienst zum „Sonntag der Völker“ in Klagenfurt leitet heuer Diözesanbischof Josef Marketz gemeinsam mit den in der anderssprachigen Seelsorge in der Diözese Gurk aktiven Priestern. Auf die Messe im Klagenfurter Dom (11.30 Uhr) folgt eine Agape auf dem Domplatz.
Salzburg feiert am 6. Oktober
Erst am 6. Oktober wird der „Sonntag der Völker“ heuer in Salzburg gefeiert. Auch hier mit einem festlichen Gottesdienst um 10 Uhr im Dom, den Generalvikar Harald Mattel leitet, und einer Agape im Anschluss.
Österreichweit getragen wird der „Sonntag der Völker“ von der Nationaldirektion der katholischen fremdsprachigen Seelsorge in Österreich, die im Verbund mit mehreren diözesanen Einrichtungen auch die Seelsorge in den vielen anderssprachigen katholischen Gemeinden organisiert. Heuer steht der Festtag unter dem gemeinsamen Motto „Gott geht mit seinem Volk“.