Eindringlicher Apell von Kirchenvertreter:innen zur Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen
Kirchenvertreterin bei "SDG Watch Austria", Appel, warnt vor weiterer Verzögerung auf Kosten der Zukunft – Österreich soll auch Globalem Süden bei Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele helfen
Wien, 12.10.2023 (KAP) „SDG Watch Austria“, ein Bündnis von mehr als 230 zivilgesellschaftlichen und gemeinnützigen Organisationen, hat Handlungsempfehlungen an die Politik gerichtet, die die Umsetzung der 17 UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung beinhaltet. Laut Anja Appel, Geschäftsführerin der Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz für internationale Entwicklung und Mission (KOO), ist es „höchste Zeit“, längst vorliegende Vorschläge auch umzusetzen: „Wir bewegen uns rasant auf klimatische und gesellschaftliche Kipppunkte zu“, warnte die Vertreterin einer von vielen kirchlichen Organisationen im NGO-Netzwerk. Eine weitere Verzögerung bedeute „immens höhere soziale und finanzielle Risiken und Kosten in der Zukunft“.
Die von SDG Watch Austria in einer Aussendung am Donnerstag anlässlich des dritten SDG-Dialogforums genannten Empfehlungen reichen von gerechterer Vermögensverteilung und besserer Armutsprävention über eine gesetzliche Verankerung des Klimaschutzes und Vorgaben für einen Ausbau erneuerbarer Energie bis hin zu einer „Kompetenzoffensive für nachhaltige Jobs und Unternehmen“. Diskutieren sollen darüber am Donnerstag beim Forum die Regierungsmitglieder Karoline Edtstadler, Leonore Gewessler und Martin Kocher gemeinsam mit sowie Edeltraud Glettler vom Sozialministerium und Elizabeth Nsimadala, Präsidentin der Eastern Africa Farmers Federation.
Starken Handlungsbedarf sieht SDG Watch Austria auch bei negativen Effekten gerade auf Länder des Globalen Südens, die unter wachsenden Ungleichheiten, dem Abbau von Ressourcen oder mangelnde Ernährungssicherheit litten. Abhilfe solle durch die österreichische Entwicklungszusammenarbeit erfolgen, hieß es. „Es liegt an der Politik, Anliegen und Sorgen ebenso wie fundierte Empfehlungen der Wissenschaft und Zivilgesellschaft fortan in Entscheidungen zu berücksichtigen“, betonte Bernhard Zlanabitnig vom EU-Umweltbüro. Lukas Wank von der AG Globale Verantwortung ergänzte: „Österreich hat weiterhin Aufholbedarf, da es beispielsweise durch nicht nachhaltiges Wirtschaften zu ausbeuterischen Produktionsmustern in ärmeren Ländern beiträgt und deren Fähigkeit untergräbt, die SDGs zu erreichen.“
SDG Watch Austria ist ein Zusammenschluss von mehr als 230 zivilgesellschaftlichen und gemeinnützigen Organisationen, darunter auch kirchliche wie Caritas, Dreikönigsaktion, Katholische Sozialakademie, „Horizont3000“, MIVA oder Pax Christi. Sie setzen sich gemeinsam für eine ambitionierte Umsetzung der Agenda 2030 und der "Sustainable Development Goals" (SDGs) in Österreich ein.
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