Spirituelles Pfarrfest
1. Vorüberlegungen
- Ziele eines spirituellen Pfarrfestes
Ein erstes Ziel ist, die Vielfalt des Glaubens und des Lebens aus dem Glauben wahrnehmen und sich darüber freuen.
Gläubige kommen in ihrer Verschiedenheit miteinander in Kontakt, lernen einander kennen und verstehen. In den einzelnen Veranstaltungselementen können Menschen ihre Charismen einbringen. Eine Vielfalt kirchlicher Aktivitäten wird zu einem gemeinsamen Projekt integriert und erhält eine geistliche Mitte.
Der Glaube wird in seiner Vielfalt einladend präsentiert und mitgeteilt. Dies kann neue Zugänge zum Glauben, zur pfarrlichen Gemeinschaft eröffnen. Menschen erleben die Vielfalt des Glaubens und des pfarrlichen Lebens und können daran Anteil nehmen in der von ihnen selbstgewählten Nähe bzw. Distanz.
Von außen gesehen bedeutet ein spirituelles Pfarrfest durchaus auch eine "kulturelle" Bereicherung.
Selbstverständlich bedeutet es eine Werbung für den Glauben und eine Werbung für im Glauben grundgelegte menschliche Werte.
- Ansatzpunkt: das 40-stündige Gebet
Das 40-stündige Gebet war vor allem in der Barockzeit (Franz von Sales) ein sehr beliebtes "geistliches Mittel", um die Menschen anzusprechen, um sie Freude bei der Entdeckung und Vertiefung des Glaubens erleben zu lassen.
Das 40-stündige Gebet umfasste neben spezifisch religiösen Elementen (Liturgien, Gebete, Katechesen, Beichtgelegenheit) vieles der damals üblichen Volksfrömmigkeit (Prozessionen, Mysterienspiel usw.) sowie Elemente, die man vielleicht als "weltlich" ansehen kann, die aber einfach zur Lebensfreude der Menschen dazugehörten (Feuerwerk usw.).
Im Lauf der Zeit haben diese vielfältigen Gestaltungselemente ihre Einheit verloren. Vom 40-stündigen Gebet sind nur Gebetselemente übriggeblieben; an die "weltlichen Dinge" des 40-stündigen Gebets erinnert heute am ehesten noch der Kirtag (Kirch-Tag).
- Eine Chance für heute
Das 40-stündige Gebet der Barockzeit beinhaltete vielfältige Möglichkeiten, den Glauben zu entdecken und zu vertiefen. Insbesondere "Fernstehende" konnten sich durch die einladende Gestaltung angesprochen fühlen. Wichtig war die Atmosphäre der Freude - der Freude letztlich am Glauben.
Heute wird der Glaube sogar in der kleinsten Pfarrgemeinde auf sehr unterschiedliche Art gelebt. Eine in sich stimmige Gesamtschau dieser verschiedenen Glaubensformen, die auf einer Basis der Freude am Glauben gezeigt wird, würde auch heute neue Zugangsmöglichkeiten eröffnen.
Die vielfältige Gestaltung des 40-stündigen Gebets zeigt den Christen die Buntheit und Vielfalt ihres Glaubens. Alles gehört zusammen, alles hat ein gemeinsames geistliches Zentrum. Dies wäre auch für die Pfarrgemeinden von heute eine gute Erfahrung. Tatsächlich kommt es darauf an, den Blick immer wieder auf das gemeinsame geistliche Zentrum, Jesus Christus, zu eröffnen. Dann empfindet man einander nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung. Dann fällt es auch leichter, jene aus eigener Sicht vielleicht "merkwürdigen" Ausdrucksformen des Glaubens zu verstehen, weil man entdeckt: beim anderen passt das.
Das 40-stündige Gebet war auch nach außen hin als kraftvolle, selbstbewusste Darstellung des Glaubens gedacht und hatte darin eine missionarische Dimension. Der Glaube sollte in der Gesellschaft präsent sein, aufhorchen lassen, Aufmerksamkeit erregen. Die Menschen sollten für den Glauben gewonnen werden. Mit den jeweils der Zeit angemessenen Formen steht jede christliche Gemeinde zu jeder Zeit vor derselben Aufgabe - auch in Bezug auf (Wieder-)Entdeckung und Integration von "Volksfrömmigkeit".
Das 40-stündige Gebet war sehr aufwendig in Vorbereitung und Durchführung. Die vielfältigen Aktivitäten zahlreicher Pfarrgemeinden von heute lassen es jedoch als realistisch erscheinen, dass dies auch heute möglich wäre. Es würde bedeuten, die Kräfte an ein gemeinsames Ereignis zu bündeln, die ansonsten für viele einzelne Ereignisse aufgewendet werden. Natürlich ist stets zu überlegen, was man konkret - entsprechend den vorhandenen Möglichkeiten - planen will.
So wie das 40-stündige Gebet immer ein besonderes Ereignis war, scheint auch heute eine Durchführung realistischerweise höchstens alle fünf Jahre (ein Mal pro PGR-Periode) oder alle zehn Jahre (etwa anlässlich eines besonderen Jubiläums) sinnvoll.
- Charakteristik
Ein solches spirituelles Pfarrfest ist
- spirituell: die geistliche Mitte aller Veranstaltungselemente soll immer wieder deutlich werden.
- missionarisch/einladend/offen: es geht darum, Interesse zu wecken für das, was in der Pfarre gelebt wird, für den Glauben und für einzelne Aktivitäten, die letztlich ihren Ursprung im Glauben der Christen haben.
- selbst-bewusst: man zeigt die eigenen Stärken und wird sich derer bewusst. Unsere größte Stärke ist der Glaube an Jesus Christus. Dieser realisiert sich durch andere Stärken, die in den verschiedenen Spiritualitäten, Aktivitäten und Engagements Gestalt gewinnen.
- situationsangemessen: es soll das geplant und durchgeführt werden, was realistisch möglich ist. Besser ist weniger, das sorgfältig und mit Freude durchgeführt wird, statt mehr, bei dem die Mitarbeiter/innen überfordert werden. (Wenn die Freude verloren geht, die auch manche Mühe überwindet, würde ein solches spirituelles Pfarrfest zu einer Äußerlichkeit werden und seinen Sinn teilweise verfehlen.)
- vielfältig/bunt: das zeigt sich in den vielfältigen Elementen.
- integrativ: verschiedene Aktivitäten, verschiedene pfarrliche Gruppen bzw. einzelne Personen aus verschiedenen Gruppen treten für dieses gemeinsame Projekt miteinander in Beziehung.
- kooperativ: für Vorbereitung und Durchführung und für eine Nachbereitung sollen Kooperationen genützt werden, um mehr Menschen für das Anliegen zu erreichen, z.B. Caritas-Einrichtungen, Schulen, lokale Medien, Nachbarpfarren / Dekanat. Vor allem ist eine rechtzeitige Information notwendig. Noch besser wäre es, wenn ein solches spirituelles Pfarrfest von mehreren Pfarren gemeinsam veranstaltet werden kann. (Insgesamt ist ja eine verstärkte Zusammenarbeit kirchlicher Einrichtungen miteinander erstrebenswert.)
II. Planung und Durchführung
- Motto
Der Titel "spirituelles Pfarrfest" beeindruckt niemanden. (Er ist auch nur als Arbeitstitel gedacht.) Wo man eine Veranstaltung in diese Richtung durchführen will, braucht es daher ein ansprechendes Motto, in dem alle Elemente ihren Platz haben. Das Motto (ein Leitwort, ein Thema, eine Bibelstelle etc.) ist gleichsam der rote Faden für das spirituelle Pfarrfest. Es soll ein "Erkennungszeichen" sein und Identität schaffen. Es soll daher klar, einprägsam, verständlich und zur Pfarre passend von den Durchführenden ausgewählt werden.
- Öffentlichkeitsarbeit
Ein spirituelles Pfarrfest ist ein Projekt, das zunächst intern gut kommuniziert werden muss. Wenn das Anliegen verstanden und mitgetragen wird, kann auch die Kommunikation nach außen verständlich werden.
Eine erste Phase der Öffentlichkeitsarbeit umfasst vorbereitende Projekte in der Pfarre oder mit Kooperationspartnern..
Ideen:
- öffentliche Präsenz am Hauptplatz / beim Einkaufszentrum durch einen attraktiven Informationsstand
- Religionsunterricht (auch eine Gelegenheit, die Verbindung Pfarrgemeinde - Religions-lehrer/in zu stärken): Behandlung z.B. der Themen Kirche - Pfarre, Spiritualität, gelebtes Christ-Sein;
- Schulprojekte über den Religionsunterricht hinaus; Exkursion in die Pfarre, wobei ein kleines Programm vorbereitet wird; Pfarre als Schulprojekt;
Deutsch: Aufsatz (Wettbewerb)
Bildnerische Erziehung: Pfarrkirche / etwas aus dem Kirchenraum zeichnen
Kirchenführung mit Erläuterung des Raumes / der Kunstwerke
Geschichte: Pfarrgeschichte, Geschichte des Ortes und die Rolle der Pfarre bzw. Religion
Musikerziehung: religiöse Lieder, eine Aufführung der Neigungsgruppe "Singen" in der Kirche
Geographie: mit wem ist die Pfarre verbunden (Dekanat, Diözese, Land, Weltkirche, evtl. Partnergemeinde, christliche Konfessionen usw.)
Im Rahmen der Projekte Schule/Religionsunterricht erhalten die Schüler/innen Informationen, die dadurch auch die Eltern erreichen sollen.
Zweite Phase der Öffentlichkeitsarbeit:
Ankündigungen: Erstellung von Plakaten (Verteilung, Anbringung auch in Geschäften usw.), Handzettel, Gestaltung des Schaukastens, am "Schwarzen Brett" (soweit dies öffentlich genützt werden darf, bei Ämtern, Wohnhausanlagen usw.),
Kontakt mit den lokalen Medien, Zeitungen (Bezirkszeitungen, Vereinszeitungen...), Radio (Lokalradio, Privatradio),
Information in den lokalen Tourismus-Büros.
Weiters geht es um Begleitinformationen aus Anlass des spirituellen Pfarrfestes, z.B. Pfarrblatt-Sondernummer, Broschüre "Die Pfarre von A - Z", kleine Pfarrchronik, kleiner Kirchenführer usw.
Dritte Phase der Öffentlichkeitsarbeit:
Bericht in möglichst vielen Medien nach der Veranstaltung, Weitergabe von Erfahrungen an die Diözese, an andere Pfarren...
- Zeitplan
Im Sinn des 40-stündigen Gebetes sollte ein spirituelles Pfarrfest tatsächlich rund 40 Stunden dauern, entweder aufgeteilt auf mehrere Tage oder z.B. Samstag, 6.30 Uhr bis Sonntag, 22.30 Uhr (Beginn mit einem Morgengebet, Abschluss mit der Komplet um 22.00 Uhr mit dem abschließenden Hinweis, dass das Gebet nicht zu Ende ist, wenn man aus der Kirche hinausgeht.) - Aber es kann natürlich auch 35 oder 38 oder x Stunden umfassen.
III. Elemente / Ideen
1. Gebet / Liturgie
Das Gebet gibt die Grundstruktur des spirituellen Pfarrfestes an, vor allem im Rhythmus des Stundengebetes (vielleicht entsteht danach die Anregung, den einen oder anderen Teil des Stundengebetes in der Pfarre regelmäßig zu pflegen). Die Gestaltung der Gebete soll viel-fältig sein, nicht nur dem Stil des Stundengebetes folgen.
Möglichkeiten:
- Morgengebet/Laudes, Terz, Sext (Mittagsgebet / Engel des Herrn, Anregung für ein Tischgebet in den Familien), Non, Abendgebet / Vesper, Komplet;
- ökumenisches Gebet, Wortgottesdienst;
- gestaltete Gebetsstunden, Anbetung;
- Eucharistiefeier (Sonntagsmesse als Höhepunkt).
2. Weitere Elemente in der Kirche
- Kirchenführung: Je nach den Gegebenheiten kann diese unter unterschiedlichen Gesichtspunkten, z.B. nach Zielgruppen erfolgen: eine kunsthistorische Kirchenführung, eine Kirchenführung für Kinder, eine Kirchenführung, in der das geistliche Konzept des Kirchenraumes verdeutlicht wird usw.
- Katechesen:
a) In Form einer Predigt zu einem oder mehreren aktuellen / fundamentalen Themen.
b) Katechesen in einer anderen Form (etwa in Gesprächsgruppen oder mit "Workshops") können im Pfarrhaus stattfinden.
- Beichtgelegenheit
- Krankengottesdienst
- usw.
3. Öffentliche Plätze / Pfarrplatz
Ziele: Aufmerksamkeit erregen, ins Gespräch kommen, Werbung für das spirituelle Pfarrfest (Plakate, Handzettel), Werbung für das pfarrliche Leben (was alles geschieht), Kontaktadressen, Bereitschaft für allgemeine kirchliche Informationen, je nach Möglichkeiten (Kooperationen mit anderen Pfarren, Caritas, Diözese usw.).
- Zentral ist ein attraktiver pfarrlicher Informationsstand mit vorbereiteten (geschulten) Mitarbeiter/innen. Die Ausgestaltung und das Angebot das Infostandes soll den Möglichkeiten entsprechend durchgeführt werden.
- Glücksrad (als Preise Bildchen/Ansichtskarten der Pfarrkirche ...)
- Quiz: entweder kleine direkte Preise oder später eine größere Verlosung mit größeren Preisen (Sponsoren suchen), z.B. Buch-Gutscheine, Kirchenzeitung-Gratisabonnement, Broschüre "Dem Glauben auf der Spur"
- Frühschoppen am Pfarrplatz am Sonntag nach dem Gottesdienst
- usw.
4. Elemente im Pfarrhaus / Pfarrgarten
Möglichkeiten:
- Pfarrcafé oder Frühschoppen am Sonntag nach dem Gottesdienst
- Pfarrbibliothek bietet ein Programm für eine oder mehrere Zielgruppen bzw. macht besondere Werbung
- Bildungsveranstaltungen (Samstag Abend oder/und Sonntag Abend)
- ein Abend zur Glaubensvertiefung oder zu einem aktuellen Thema oder eine Veranstaltung mit lokalen Persönlichkeiten (Bedeutung der Pfarre an diesem Ort)
- geselliger Pfarrabend: kleines Fest mit Programmelementen, verschiedene Gruppen zeigen sich mit ihrem Programm (gegenseitiges Kennenlernen), anschließend Agape.
In dem kleinen Programm des Pfarrabends können eingebaut sein auch Dias, Lieder, Tänze, Spiele usw.
- ein kreativ gestalteter Quiz-Show-Abend nach einem Vorbild im Fernsehen (hier können sich viele pfarrliche Talente zeigen, allerdings ist dies sehr aufwendig und braucht eine/n wirklich talentierte/n Moderator/in)
- religiöses Theaterstück
- Präsentation / Ausstellung: Pinnwände bzw. Schautafeln zeigen Aktivitäten aus dem pfarrlichen Leben und akzentuieren dabei die pastoralen Grunddimensionen: Wie wird Liturgie gefeiert? (Fotos mit Kurzbeschreibung), liturgische Orte im Pfarrgebiet (Bildstöcke usw.), die Geschichte der Glaubensverkündigung, Vorstellung der entsprechenden Gruppen, ein Bild vom Religionsunterricht, wie wird die Dimension der Caritas gelebt, Information über die Pfarrcaritas mit Beispielen (evtl. Statistik), Information über Dritte-Welt-Aktivitäten, was wird in der Pfarre getan, was bewirkt das bei den Menschen, für die etwas getan wird? Wie wird in der Pfarre Communio / Gemeinschaft gepflegt (Fotos von Sonntagsmesse, Gruppen, Besuchsdiensten usw. mit Kurzbeschreibungen). Neben dem informativen Teil sollte bei der Präsentation / Ausstellung auch eine Kontaktadresse aufscheinen, an die sich Menschen wenden können, wenn sie mittun wollen.
- Kinder:
Möglichkeiten: Kindernachmittag als Spielenachmittag, Bibelfest, Rätselrallye, Pfarrgeländespiel, Pfarrhaus-Geländespiel, kreative Kirchenentdeckung usw.;
besondere Einladung an Erstkommunion-Kinder und Firm-Kandidat/innen
- Jugend:
Am besten wäre eine Veranstaltung, die sowohl Event- als auch spirituellen Charakter hat, eine Verbindung von "Aktion und Kontemplation".
Wichtig ist eine Vorbereitung mit den Jugendlichen.
- Alte Menschen:
Senioren-Nachmittag mit Jause und kleinem Programm.
- usw.
5. Einen Weg gehen
- Möglichkeiten: Prozession durch den Ort, Stationes an charakteristischen Orten (Bildstöcke, Brücken...).
Dieser Prozession kann ein bestimmtes religiöses Anliegen zugrunde liegen, das für den jeweiligen Ort von Bedeutung ist oder den Blick für ein wichtiges Thema öffnet (Frieden, Zusammenleben der Menschen, Zusammenleben der Völker, Schöpfung, Solidarität, Menschenrechte, Weltgestaltung usw.). Dabei ist zu berücksichtigen, dass eine "Prozession" eine bestimmte Ordnung hat; es werden zumeist "religiöse Zeichen" mitgetragen.
- "Religiöser Spaziergang: Ähnlich wie eine Prozession, aber ohne bestimmte Ordnung und ohne Zeichen können hier Stationes aufgesucht und ein bestimmtes Thema bedacht werden.
- Wanderung durch das Pfarrgebiet bzw. an dessen Grenzen (Familien)
- Wallfahrt
- Seniorenausflug
- Friedhofsgang
- usw.
- Hinweis
Bei der Planung sollen jene Elemente gewählt werden, die den pfarrlichen Möglichkeiten entsprechen. Den Mitarbeiter/innen soll es Freude machen, das weiter zu geben, was sie selbst gerne machen und ihnen Freude bereitet.
Insgesamt geht es um eine Sensibilisierung und Bewusstwerdung für das, was geschieht. Und dass soll verstanden werden als gelebter Glaube in einer bunten und einander ergänzenden Vielfalt.
Es geht um ein Gemeinschaft-Erleben, um die Wahrnehmung der Verbundenheit über die gewohnten kleinen Kreise hinaus.
IV. Möglicher Zeitplan
Im Folgenden wird idealistischerweise ein ziemlich umfassendes Programm entworfen. Es ist auszuwählen und situationsangemessen zu planen, was man wirklich machen kann und will.
Samstag Vormittag
Morgengebet
Friedhofsgang
Präsentation auf öffentlichen Plätzen / Kirchenplatz
Schulklassen kommen in die Pfarre / Kirche - Durchführung mancher Schulprojekte
Besuchsdienste in Krankenhaus / Altenheim / Pflegeheim / Caritaseinrichtung usw.
(Bei diesen Besuchen kann man nur ein Zeichen setzen; was dabei geschieht ist schon wertvoll. Es geht nicht darum hinzuweisen, eigentlich sollte man ja viel öfter kommen. Aber vielleicht entsteht durch diese Besuche anlässlich des spirituellen Pfarrfestes etwas, das dann weitergehen kann, nicht aus christlicher Nächstenliebe / Pflichtbewusstsein, sondern aus der Freude über eine wertvolle Erfahrung.)
Nachmittag (Samstag oder/und Sonntag)
a) parallele Veranstaltungen
etwas für Kinder
Seniorennachmittag
Jugend-Event
Katechesen
Kirchenführung
Öffentliche Präsenz
b) Gemeinsames
Prozession
religiöser Spaziergang
Wallfahrt
Pfarrwanderung
Pfarrnachmittag (verschiedene Gruppen präsentieren sich mit kleinem Programm)
Wichtig ist, dass Menschen (auch Mitarbeiter/innen!) dieses Programm wahrnehmen und daran teilnehmen können.
Samstag Abend
18 Uhr Treffpunkt zum gemeinsamen Gebet
Abend (20 Uhr)
Pfarrabend oder Bildungsveranstaltung
Samstag Nacht
Gebetsstunden
Jugendnachtwanderung
Sonntag Vormittag
Morgengebet
Friedhofsgang
Einstimmung auf den Gottesdienst (Betrachtung des Evangeliums)
Sonntagsgottesdienst
(Das spirituelle Pfarrfest soll hier zum Ausdruck kommen.)
Pfarrcafé / Frühschoppen
Aktivität der Pfarrbibliothek
Sonntag Abend
18Uhr
Treffpunkt zum gemeinsamen (ökumenischen) Gebet
20 Uhr
Pfarrabend / Bildungsveranstaltung
Religiöses Theaterstück
21.30 Uhr
Komplet
Schlussgedanke: "Das Gebet ist nicht zu Ende, wenn wir aus der Kirche hinausgehen.
Dieses spirituelle Pfarrfest ist nicht nach 24 Stunden um 22.30 Uhr zu Ende, nur eine Veranstaltung. Denn wir haben uns während dieses Pfarrfestes vor allem daran erinnert, dass Gott die Wirklichkeit ist, die uns umgibt, in der wir uns bewegen, auch wenn es uns nicht immer bewusst ist. Das Leben des Christen ist Gebet, nicht als Gebets-veranstaltung, sondern als Haltung der Gottverbundenheit."
Und:
- Während der ganzen Zeit ist die Präsentation / Ausstellung präsent sowie die Öffentlichkeitsarbeit.
- Für die Gebete Terz, Sext, Non gibt es ein "besonderes Angebot" in der Kirche bzw. beginnt zur Non-Zeit (15 Uhr) ein spezifischer Gottesdienst oder eine Katechese in der Kirche. Eine Einladung zum Mittagsgebet (Sext) kann auch durch Gebetszettel erfolgen, in denen die Familien zum Gebet zuhause (Tischgebet) eingeladen werden mit entsprechenden Gebetstext-Vorschlägen.
- Weiters einzuplanen sind Zeiten für Beichtgelegenheit (Aushilfen anfragen).
- Natürlich gibt es weitere mögliche Gestaltungselemente im Rahmen eines spirituellen Pfarrfestes und es ist zu überlegen, wie weit dies hier integriert werden kann bzw. wie weit dessen Integration hier sinnvoll ist (möglicherweise ist ein Flohmarkt in sich doch wiederum zu arbeitsintensiv und bindet mehr Kräfte als sie für das religiöse Grundanliegen des spirituellen Pfarrfestes freiwerden zu lassen, aber ausgeschlossen ist dies auch nicht).
V. Was bringt das?
Das spirituelle Pfarrfest hat einen Wert in sich. Dennoch ist - wie bei jedem Projekt - eine Nacharbeit unerlässlich, die auch "Ergebnisse" verdeutlichen soll.
Welche Erfahrungen wurden gemacht?
Welche Kontakte wurden geknüpft?
Was hat sich - über das Übliche hinaus - ... ereignet?
Was ist wirklich geschehen? Was ist gelungen? Was ist nicht gelungen?
Wo wurde etwas angeregt, das jetzt weitergehen soll? (Möglichkeiten: Die regelmäßige pfarrliche Feier einer Gebetszeit - Kooperation mit einer geistlichen Gemeinschaft am Ort; eine bewährte Kooperation wird bei entsprechender Gelegenheit weitergeführt - Kontakt Gemeinde - Religionsunterricht, Kontakt mit der Schule, religiöse Schulprojekte).
- Menschen entfalten anlässlich des spirituellen Pfarrfestes Talente und tragen mit ihren Charismen zum Aufbau der Gemeinde bei einem konkreten Anlass bei.
- Es wird gebetet, Gemeinschaft gepflegt und etwas Gutes getan.
- Der Glaube wird den Menschen angeboten so gut es uns eben möglich ist. Die Pfarre kann mit ihren Aktivitäten öffentlich besser wahrgenommen werden und bekannter werden.
- Es wird entdeckt, dass es in der Pfarre keine "Sonderbereiche" gibt, alle gehören zusammen - Stärkung des Zusammengehörigkeitsgefühls in der Pfarre. Natürlich kann nicht jeder alles machen, sondern entsprechend der gegebenen Fähigkeiten und der realen Lebensumstände ist es notwendig, dass man in der Gemeinde einander ergänzt, um gemeinsam dem Auftrag Christi nachzukommen.
- Es soll deutlich werden, dass all die verschiedenen Spiritualitäten, Aktivitäten und Engagements letztlich im Glauben an Jesus Christus eine gemeinsame Mitte haben, auch wenn dies bei der faktischen Durchführung nicht bewusst werden muss.
Dieses hier vorliegende Konzept ist eine - anregende - Idee. Es wäre schön, wenn man da und dort versucht, etwas davon zu verwirklichen.